Zusammenfassung
Die Nurse-WIS ist ein Instrument zur Erfassung einer drohenden Langzeit-Arbeitsunfähigkeit und vorzeitigen Berentung durch Erwerbsminderung bei Pflegepersonal. Anhand von 30 Items werden Symptome einer Muskel-Skelett-Erkrankung und psychosoziale Faktoren erfasst. Bisher wurde dieses Instrument jedoch nicht validiert. In dem geplantem Forschungsvorhaben soll anhand einer Kohorte von Altenpflegekräften geprüft werden, ob die Nurse-WIS geeignet ist, das Risiko für eine Langzeit-Arbeitsunfähigkeit und vorzeitige Berentung zu erfassen.
Im Rahmen der Studie sollen die zentralen Kriterien der Testgüte Objektivität, Reliabilität und Validität geprüft werden. Der prognostische Wert der Nurse-WIS wird durch ein Follow-up geprüft. Die Hypothese ist, dass Altenpflegekräfte mit einem erhöhten Risiko nach der Nurse-WIS im Follow-up häufiger eine Langzeit-Arbeitsunfähigkeit aufweisen bzw. häufiger vorzeitig aus dem Beruf ausgeschieden sind.
Mit der Nurse-WIS liegt ein Instrument vor, das geeignet erscheint den Präventions- und Rehabilitationsbedarf gezielt zu erfassen. Dadurch können frühzeitig gesundheitsförderliche undpräventive Maßnahmen angeboten werden, um den Ausfall von Pflegepersonal durch eine Langzeit-Arbeitsunfähigkeit oder durch eine frühzeitige Berentung zu vermeiden.
Literatur
Bödeker W, Zelen K (2008). IGA-Report 14. Frühindikatoren für Langzeit-Arbeitsunfähigkeit. Entwicklung eines Vorhersageinstruments für die Praxis und in Betrieben und Krankenkassen. BKK BV, DGUV, AOK-BV, AEV
Bundeskonferenz der Pflegeorganisationen (2006). Brennpunkt Pflege. Ältere Arbeitnehmer/-innen in der Pflege. Göttinger Tageblatt GmbH & Co.
Byrns G, Reeder G, Jin G, Pachis K (2004). Risk factors for work-related low back pain in registered nurses, and potential obstacles in using mechanical lifting devices. J Occup Environ Hyg 1: 11–21
Engels JA, van der Gulden JWJ, Senden TF, van’t Hof B (1996). Work related risk factors for muskulosceletal complaints in the nursing profession: results of a questionnaire survey. OEM 53: 636–641
Freitag S, Ellegast R, Dulon M, Nienhaus A (2007). Quantitative Measurement of Stressful Trunk Postures in Nursing Professions. Ann Occup Hyg 51, 4: 385–395
Glaser J, Richter G, Lampert B, Weigl M (2007). Belastungsscreening bei Altenpflege-kräften. In: Bärenz P, Metz AM, Rothe HJ (Hrsg.) Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit. Arbeitsschutz, Gesundheit und Wirtschaftlichkeit 14. Workshop 2007. Asanger Verlag, Kröning
Gilworth G, Bhakta B, Eyres S, Carey A, Chamberlain AM (2007). Keeping nurses working: development and psychometric testing of the Nurse-Work Instability Scale (Nurse-WIS). J. Adv. Nurs. 57: 543–551
Hofmann F, Stossel U, Michaelis M, Nübling M, Siegel A (2002). Low back pain and lumbago-sciatica in nurses and a reference group of clerks: results of a comparative prevalence study in Germany. Int Arch Occup Environ Health 75: 484–490
Siegrist J, Rödel A (2005). Arbeitsbelastungen im Altenpflegeberuf unter besonderer Berücksichtigung der Wiedereinstiegsproblematik. In: Kowalski J, Pauli G (Hrsg.) Machbarkeitsstudie — Gesunder Wiedereinstieg in den Altenpflege-beruf. Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH, Köln.
Weidner F, Isfort M, Messner T, Zinn W (2003). Pflege-Thermometer 2003 — Frühjahrsbefragung zur Lage und Entwicklung des Pflegepersonalwesens in der stationären Altenpflege in Deutschland. DIP e.V. (Ed) Köln, Bermuthshain
Zimber A, Albrecht A, Weyerer S (2000). Die Beanspruchung in der stationären Altenpflege. Pflege aktuell 54: 272–275
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Harling, M., Milles, D. & Nienhaus, A. Work in progress-Validierung der Nurse-Work Instability Scale (Nurse-WIS). Zbl Arbeitsmed 60, 312–313 (2010). https://doi.org/10.1007/BF03344304
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF03344304