Zusammenfassung
Obwohl Rolle und Bedeutung psychosozialer Faktoren im Arbeits- und Gesundheitsschutz bzw. im betrieblichen Gesundheitsmanagement unbestritten sind, bestehen in der betrieblichen Praxis noch immense Defizite z.B. bei der Integration psychischer Belastungen in die Gefährdungsbeurteilung. Dies zeigte sich auch bei einer entsprechenden Besichtigungsschwerpunktaktion bei Gerichten und Staatsanwaltschaften durch die Unfallkasse Nordrhein-Westfalen. Infolgedessen initiierte die Unfallkasse gemeinsam mit der Bergischen Universität Wuppertal und in Absprache mit den Justizmittelbehörden das Projekt IPSO Justiz (Integration psychosozialer Faktoren in den Arbeits- und Gesundheitsschutz und die Organisationsentwicklung bei Gerichten und Staatsanwaltschaften in NRW). Im Projekt werden verschiedene (Präventions) strategien untersucht mit dem Ziel, möglichst effiziente Vorgehensweisen zur Integration psychosozialer Faktoren in die behördliche Organisationsstruktur zu identifizieren. Dazu wurde als Treatment in Gruppe A das Fragebogenverfahren COPSOQ durchgeführt und entsprechende Ergebnisse zurückgemeldet. Gruppe B erhielt keine eigene Befragung, jedoch eine Rückmeldung der gemittelten Ergebnisse aus Gruppe A. Gruppe C ist Kontroll- bzw. Wartegruppe. Erfahrungen bei den Ergebnispräsentationen und den sich anschließenden Beratungsgesprächen weisen daraufhin, dass die Kenntnis der eigenen Ergebnisse (Gruppe A) verlässlicher zur weiteren konstruktiven Bearbeitung der Thematik sensibilisiert als die Kenntnis der durchschnittlichen Ergebnisse vieler Justizeinrichtungen (Gruppe B).
Literatur
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Portuné, R., Gauggel, B., Tielsch, R. et al. Wirkung von Mitarbeiterbefragungen im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements — ein „Status-Quo-Bericht“. Zbl Arbeitsmed 60, 309–311 (2010). https://doi.org/10.1007/BF03344303
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