6. Zusammenfassung
Die Untersuchung hat zu folgenden Ergebnissen geführt:
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—Die bisher übliche Methode zur Quantifizierung der regionalen Schadenbedarfsunterschiede ist sowohl bezüglich der Konstruktion des Indikators als auch im Hinblick auf die statistische Auswertung verbesserungsbedürftig.
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—Die Abgrenzung der Regionen in der Bundesrepublik entspricht nicht der Forderung nach homogenen Teilbeständen und sollte deshalb modifiziert werden.
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—Die vom Verordnungsgeber vorgeschriebene Einteilung der 16 Großstädte und der 28 Regierungsbezirke/Länder in je 4 Regionalklassen ist unzureichend und führt wegen der Heterogenität der Klassen zwangsläufig zu Wettbewerbsverzerrungen.
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—Die Zuordnung der Regionen zu den Klassen kann mit Hilfe von statistischen Klassifikationsmethoden wesentlich verbessert werden. Der informationstheoretisch beste Kompromiß zwischen möglichst guter Homogenität der Klassen und möglichst kleiner Klassenzahl wird erreicht, wenn die Großstädte in 7 Klassen und die Regierungsbezirke/Länder in 9 Klassen eingeteilt werden.
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Schäffer, KA. Klassifizierung regionaler Schadenbedarfsunterschiede für PKW in der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung. ZVersWiss 74, 1–19 (1985). https://doi.org/10.1007/BF03217000
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