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Der Flugkogelgneis aus dem Hochalm-Ankogelmassiv

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Tschermaks mineralogische und petrographische Mitteilungen

Zusammenfassung

Der Flugkogelgneis erwies sich durch die petrographische Untersuchung als ein echter Orthogneis, entstanden aus einem Tiefengestein von syenitisch-dioritischem Charakter, der seine vorliegendc strukturelle und mineralogische Ausbildung unter dem Einflusse der in der oberen Tiefenzone wirkenden Umwandlungsbedingungen erhielt, worauf Kataklasstrukturen, der völlige Zerfall der Plagioklase in Albit und Tonerdekalksilikate und das Auftreten von Chlorit hinweisen. Manche Gründe sprechen dafür, daß der jetzt vorhandene Biotit aus einem Hornblendemineral hervorgegangen ist.

Der Flugkogelgneis gehört zu den von Becke so genannten Floititen, deren chemischer Charakter die Mitte hält zwischen Syeniten und Dioriten. Nach Grubenmanns Klassifikation ist er unter die Epidotalbitgneise (3. Ordnung der III. Gruppe) einzureihen.

Das Auftreten von eisenreichen Pistaziten in den Plagioklasen scheint mir ein starker Beweis zu sein für die sekundäre Bildung dieser Einschlußmineralien. Durch einen Zerfall der im Magma vorgebildeten Plagioklase im Momente ihrer Entstehung1) könnten sich höchstens Kalktonerdesilikate, aber keine eisenreichen Pistazite bilden. Der ganz beträchtliche Eisengehalt des Pistazits läßt sich wohl nur verstehen, wenn man die Bildung dieses Minerals als sekundär unter dem Einflusse des allgemeinen Lösungsumsatzes im bereits erstarrten Gestein ansieht.

Die inverse Zonenstruktur der Plagioklase in krystallinen Schiefern läßt sich in manchen Fällen vielleicht erklären durch einen leichteren Zerfall der anorthitreicheren gegenüber den anotthitärmeren Mischungen, wodurch die Zonenfolge umgekehrt werden kann.

Die Metamorphose, die aus einem Tiefengestein einen krystallinen Schiefer entstehen läßt, muß nicht immer, auch in der oberen Tiefenstufe nicht, eine Schieferstruktur hervorbringen, wie die richtungslos körnigen Einlagerungen im geschieferten Flugkogelgneis beweisen, die doch sicher denselben Umwandlungsbedingungen ausgesetzt waren wie dieser selbst.

Zum Schlusse erfülle ich eine angenehme Pflicht, indem ich - meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. F. Becke für die Anregung zu dieser Arbeit, sowie für seine mannigfachen Ratschläge und Unterstützungen während derselben an dieser Stelle meinen ergebensten Dank ausspreche.

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  1. F. Becke, Das spezifische Gewicht der Tiefengesteine. Sitznngsber. d. k. Ak. d.Wiss., Bd.CXX, Abt. I, März 1911.

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  1. Vgl. F. Becke in C. Doelter, Handbuch derHineralchemie, II, S. 24, 1912.

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  1. E. Weinschenk, Beiträge zur Petrographie der östl. Zentralalpen, speziell des Großvenedigerstockes. II. Abh. d. II. Kl. d. k. Ak. d. Wiss., 18, III. Abt., S. 739.

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Schurk, L. Der Flugkogelgneis aus dem Hochalm-Ankogelmassiv. Mineralog. u. petrogr. Mitt. 33, 1–26 (1915). https://doi.org/10.1007/BF02994493

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