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Zur pathogenese der dementia praecox

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Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie

Zusammenfassung

Der Vergleich der Dementia praecox mit den heredo-familiären Nervenkrankheiten läßt weitgehende Analogien der hereditären Verhältnisse sowie des allgemeinen Verlaufstypus erkennen, welche eine nahe Verwandtschaft dieser Krankheitsformen vermuten lassen.

Es ist daher für jene Erkrankung die Annahme eines Aufbrauchprozesses auf Grund einer minderwertigen Anlage gewisser Partien des Zentralnervensystems am besten mit den Tatsachen in Einklang zu bringen. In demselben Sinne spricht der Nachweis häufig vorkommender psychischer Anomalien vor dem Ausbruch der eigentlichen Erkrankung sowie die Bedeutung gewisser Gelegenheitsursachen.

Die von Fauser gegebene Erklärung der mittels der Dialysier-methode gewonnenen Ergebnisse, nach welchen die Dementia praecox die Folge einer primären Dysfunktion der Geschlechtsdrüsen darstellt. ist nicht die allein mögliche. Es besteht noch die weitere Möglichkeit, daß die Dysfunktion der Geschlechtsdrüsen resp. anderer endokriner Organe ein sekundärer Vorgang nach primärer Erkrankung der Gehirnrinde ist, sowie drittens die Möglichkeit, daß es sich bei den nachgewiesenen Abbauprodukten der Ovarien um normale Sekrete handelt, welche infolge der Erkrankung der Hirnrinde in derselben nicht mehr verwertet werden können und deshalb in vermehrter Menge im Blute zirkulieren.

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Mollweide, K. Zur pathogenese der dementia praecox. Z. f. d. g. Neur. u. Psych. 22, 594–605 (1914). https://doi.org/10.1007/BF02869183

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