Diagnostik und behandlung atlantookzipitaler rupturen

Abstract

Atlantookzipitale ZerreisBungen sind rein ligamentäre Verletzungen, die sich fast ausnahmslos im Rahmen schwerer Polytraumen ereignen. Aus der Literatur sind uns 28 und aus rein persönlichen Mitteilungen drei weitere Fälle dieser seltenen Verletzung bekannt geworden. Nur 18 Patienten haben die atlantookzipitale Ruptur langfristig überlebt, drei allerdings mit schweren neurologischen Ausfällen. In der vorliegenden Mitteilung wird über fünf eigene Beobachtungen berichtet, von denen drei innerhalb weniger Stunden verstarben. Ein Patient überlebte vier Wochen. Eine Patientin hat nach frühzeitiger atlantookzipitaler Fusion langfristig und ohne nennenswerte neurologische Ausfàlle überlebt. Bei sieben von 18 Verletzten, die langfristig überlebt haben, wurde die Diagnose erst mit Verspätung gestellt. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, stets auch den Kopf-Hals-übergang in die Diagnostik der Halswirbelsäule einzubeziehen. Dies gilt besonders für bewusBtlose Unfallverletzte. Standardröntgenaufnahmen der oberen Halswirbelsäule, gegebenenfalls ergänzt durch eine vorsichtige Röntgendurchleuchtung, sichern die Diagnose. Bei der Behandlung ist einer frühzeitigen Fusion des Hals-Kopf-überganges der Vorzug zu geben. Nur so kann eine stabile Ausheilung, und damit die wesentlichste Voraussetzung für eine neurologische Restitution, erreicht werden.

Abstract

Atlantooccipital rupture is a rare ligamentous injury, which is usually accompanied by multiple trauma. Literature and personal communications report of 30 patients with such an injury. Long term survival is known in 18 cases, but there were severe neurological deficits in two cases. Reports of five of our own patients are presented. Death occurred after a few hours in three cases. One patient survived for four weeks, and one girl fully recovered after timely atlantooccipital fusion. In seven of 18 cases who have survived for a long time, the diagnosis was made only at a late stage. This underscores the necessity of including the occipitocervical transition in the diagnosis of the cervical spine. This applies in particular to unconscious accident casualties. Standard X-rays of the upper cervical spine (supplemented if necessary by cautious radiographic control under mild head extension) verify the diagnosis. In treament, an early fusion of the cervicooccipital transition is to be given preference. Only in this way can stable healing and thus the most important precondition for neurological restitution be fulfilled.