Zusammenfassung
Die Heftpflasterverbände sind uralt und schon von Hebra angewandt, gerieten offenbar in Vergessenheit und wurden erst in den letzten Jahren mehr beachtet. Ich kann die Heftpflasterverbände zur schnelleren Heilung von Wunden, insbesondere den oft bei üblicher Behandlungsweise sehr langwierigen, großen, flächenhaften Schußwunden sehr empfehlen. Kombinationen der Pflasterverbände mit eingeschobenen Salbenverbänden oder in der einfachen Form des Heftpflasterscharlachsalbenmullverbandes sind ausführlich erläutert; ebenso die Anwendung des von mir angegebenen Scharlachleukoplasts, welches die wirkung des einfachen Heftpflasterverbandes oft noch zu erhöhen imstande ist. Ich bin weit entfernt, für jede Wunde ganz dogmatisch Heftpflasterverbände anzuraten. Wenn man erkennt, daß die Wunde nicht besser darauf reagiert als auf die üblichen Methoden, so mag man immerhin bei den letzteren bleiben. Auch ist es nicht unbedingt erforderlich, unterschiedslos statt des gewöhnlichen Leukoplasts das immerhin wohl etwas teure Scharlachleukoplast anzuwenden, sondern kann es für die torpideren Fälle reservieren. Ich bin jedoch überzeugt, daß viele Herren Kollegen, wenn sie die geschilderten Methoden in umfangreicherem Maße üben würden, manche Vorzüge derselben als praktisch brauchbar finden würden. Man wird, je mehr man diese Verbände anwendet, bald herausfinden, welche der drei Behandlungsmethoden die geeignete ist.
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Eisner, E. 6. Über Heftpflasterverbände zur Beschleunigung der Heilung von Schußwunden. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 133, 83–93 (1915). https://doi.org/10.1007/BF02799292
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02799292