Zusammenfassung
Nach experimentellen Untersuchungen ist eineeindeutige Hemmung der Phagocytose beim thorotrastgespeicherten Organismus festzustellen. Der feinere Fremdblutabbau verläuft beim gespeicherten Tier völlig anders als beim ungespeicherten. Durch bestimmte Reize, etwa eine Milzexstirpation oder eine größere Bluttransfusion, ist aber eine letzte Leistungssteigerung des R.E. bezüglich der Phagocytose, und je nach der bestehenden Reaktionslage, denkbar. Unbedingt muß bei Beurteilung von Speicherungsfolgen des R.E. neben vielen anderen biologischen Faktoren die jeweilige “Leistung” in Rechnung gestellt werden: z. B. Phagocytose gehemmt, Hämolyse und Anaphylaxie ungehemmt. Angesichts der Tatsache, daß das Thorotrast sehr lange im Organismus verbleibt, und unter Berücksichtigung der erhobenen experimentellen Befunde einer Schädigung des Organismus durch dasselbe (auchBucky, Leitner, Anders, Büchner) ist in Übereinstimmung mit diesen Autoren dasThorotrast alskaum geeignet für eine allgemeine diagnostische Anwendung beim Menschen zu erachten.
Literatur
B. Bogdanor, O. Beljajeva u.J. Maganz: Mitt. Grenzgeb. Med. u. Chir.41, 700 (1928/30).
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Hanke, H. Experimentelles zur Frage des Fremdblutabbaues bei Speicherung des Reticuloendothels mit Thoriumdioxyd und der Schädigung des Organismus durch dasselbe. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 239, 363–368 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02794707
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