Zusammenfassung
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1.
In allen 3 in der Kieler Klinik beobachteten Fällen von Osteodystrophia fibrosa generalisata fanden sich typische adeno matöse Epithelkörperchentumoren; jedesmal war das r. untere Epithelkörperchen vergrößert.
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2.
Die v. Recklinighansensche und die Pagetsche Form der Osteo dystrophia fibrosa generalisata sind nur 2 verschiedene Formen einer einheitlichen Knochenerkrankung. Anführung von Belegen.
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3.
Zu der hypostotisch-porotischen Form der Osteodystrophia fibrosa generalisata (v. Recklinghausen), zu der alle 3 Fälle der Kieler Klinik zählten, gehört eine Ca-P-Störung, die im Stadium des akuten Fortschreitens starke Hypercalcämie und Hyperphosphatämie, im Stadium der Remission normale und sogar unternormale Werte für Ca (und wahrscheinlich auch für P) aufweisen kann. Unsere Untersuchungen an den generalisierten Fällen beziehen sich stets auf den Gesamt-Ca- und Gesamt-P-Gehalt.
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4.
Der Einfluß der Epithelkörperchengeschwulstentfernung äußert sich in einem sturzartigen Abfall der Ca-P-Werte im Serum und im Urin. Erläuterung an Hand von Kurven.
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5.
In fortlaufenden Untersuchungen ergaben sich bestimmte Werte als Ausdruck der oberen Grenze der Nierendurchlässigkeit für Ca und P.
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6.
Im postoperativen Verlauf bei Fall 3 trat eine klinisch einwandfreie Tetanie auf, ohne daß die dafür typische Veränderung des Serum-Ca und des Serum-P festzustellen war.
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7.
Bei einem Fall von Ostitis deformans und bei 3 jugendlichen Fällen von Osteodystrophia fibrosa localisata fanden sich normale oder wenig übernormale Werte für Ca und anorganischen P.
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8.
Zwischen Ca-P-Stoffwechselstörung und den Abbau- und Umbauvorgängen im Knochensystem besteht aller Wahrscheinlichkeit ein bestimmtes gleichsinniges Abhängigkeitsverhältnis, das wiederum in Beziehung zu dem Grade des Hyperparathyroidismus steht.
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Wanke, K. Beitrag zur Stoffwechseluntersuchung der Osteodystrophia fibrosa.. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 228, 210–233 (1930). https://doi.org/10.1007/BF02792661
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02792661