Zusammenfassung
Ein vorrangiges Ziel der terrestrischen Waldschadensinventur Baden-Württemberg 1983 auf Stichprobenbasis war die Bereitstellung eines breitgefächerten, die wichtigsten Bestokkungs-und Standortsmerkmale abdeckenden Datensprektrums für die Ursachenforschung. Inventurdesign, Meß- und Erhebungstechnik waren in ihrem Anforderungsprofil ganz auf dieses Ziel zugeschnitten. Mit einer für das gewählte Stichprobenraster von 4×4 km überproportional großen Zahl von 1169 Flächenmittelwerten für die aussagekräftigen Indikatorbaumarten Fichte und Tanne (über 60 Jahre) waren die Voraussetzungen für eine erfolgversprechende Ursachenforschung geschaffen.
Die Hauptergebnisse der in einer kombinierten graphisch-numerischen Form durchgeführten Datenanalyse bestätigen im Nachhinein die Richtigkeit dieses Konzepts der Waldschadensinventur.
Das zweifellos bedeutendste Ergebnis dieser intensiven Durchleuchtung und Aufschlüsselung des Datenmaterials ist der mit Hilfe mehrerer sich gegenseitig ergänzender Indizien erbrachte Nachweis, daß die Luftverschmutzung der maßgebliche Verursacher der Walderkrankung ist. Diese Beweisführung erfolgte ausschließlich auf indirektem Wege über die unterschiedlichen Schadensausprägungen des erkrankten Waldes.
Weitere fundierte Aussagen und Zahlenangaben zu anderen Ursachenhypothesen und Problemen im Zusammenhang mit der Walderkrankung untorstreichen die große Bedeutung wohl durchdachter Inventurkonzepte für eine erfolgversprechende quantitative Ursachenforschung.
Summary
The availability of a wide data spectrum for causal research, covering the most important stocking and site criteria, was a priority goal of the terrestrial forest damage inventory conducted 1983 in Baden-Württemberg on a sampling basis. Inventory design, measurements, and sampling techniques were all geared to achieve this goal. A 4×4—km sampling grid had been chosen, yielding an over proportionally high number of 1169 plot means. Thus the prerequisites were obtained for promising causal research on spruce and fir as valid indicator tree species.
The main results of the data analysis, carried out as a combined graphical-numerical procedure, since then have confirmed the validity of the concept and design of the Baden-Württemberg forest damage inventory.
Without doubt the most important result of this intensive analysis of the data is that it has been proven through complementary circumstantial evidence that air pollution is the determinative factor causing the forest decline. This was proven solely indirectly by the way of diverse signs of damage in the declining forest.
Well-grounded statements and data presentations concerning other causal hypotheses and problems in connection with the forest decline underline the great importance of well thought-out inventory concepts for quantitative causal research.
Literaturnachweis
Schöpfer, W.; Hradetzky, J., 1983: Zielsetzungen, Methoden und Probleme der terrestrischen Waldschadensinventur Baden-Württemberg 1983. Mitt. der FVA Baden-Württemberg, H 107.
Schöpfer, W., 1984: Ausmaß und räumliche Verteilung der Walderkrankung in Baden-Württemberg—erste Ergebnisse der terrestrischen Waldschadensinventur Baden-Württemberg 1983. Mitt. der FVA Baden-Württemberg, H. 109.
Schöpfer, W., 1984: Analyse der Bestockungs- und Standortsdaten der terrestrischen Waldschadensinventur Baden-Württemberg 1983. Mitt. der FVA Baden-Württemberg, H. 110.
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Schöpfer, W., Hradetzky, J. Der Indizienbeweis: Luftverschmutzung maßgebliche Ursache der Walderkrankung. Forstw Cbl 103, 231–248 (1984). https://doi.org/10.1007/BF02744235
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