Zusammenfassung
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1.
Es wird über die künstlichen Infektionsversuche mit Basidiosporen und Myzelien vonFomes annosus an unterschiedlich behandelten Fichtenwurzeln berichtet.
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2.
Die Versuche wurden in verschiedenen Gegenden Norddeutschlands zu unterschiedlicher Jahreszeit jeweils am gleichen Wirt und mit demselben Erreger durchgeführt.
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3.
War die Wurzelrinde während der neunmonatigen Versuchsdauer unverletzt geblieben, so vermochte der Pilz weder bei den Sporen-noch bei den Myzelversuchen in die Wurzel einzudringen.
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4.
Bereits eine geringfügige Verletzung der Rinde reichte für eine erfolgreiche Infektion aus; der Erfolg einer Infektion mitFomes annosus war um so sicherer, je schwerer die Wurzel verletzung war.
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5.
Die verletzten Stellen dienten auch anderen Pilzarten als Eintrittspforten.
Summary
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1.
Artificial inoculations were tried with basidiospores and mycelia ofFomes annosus on differently treated spruce roots.
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2.
The experiments were carried out in various regions of Northern Germany at different seasons, each time with the same host tree and with fruit bodies of the same fungus.
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3.
If the root bark was intact during the 9 months’ experiment, the fungus was not able to penetrate the bark.
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4.
Already a slight bark lesion was sufficient for a successful infection, the heavier the bark lesion, the more complete was the infection byFomes annosus.
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5.
Bark wounds also allowed spreading of other fungi.
Literatur
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Meinem sehr verehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr.Herbert Zycha, zum 65. Geburtstag gewidmet. —Die Versuche wurden mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Schwerpunktprogrammes “Fichtenrotfäule” durchgeführt.
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Dimitri, L. Ein Beitrag zur Infektion der Fichtenwurzel durch den Wurzelschwamm Fomes annosus (Fr.) Cooke. Forstw Cbl 88, 72–80 (1969). https://doi.org/10.1007/BF02741765
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02741765