Skip to main content
Log in

Ergebnisse strukturanalytischer Untersuchungen in natürlich verjüngten Fichtenbeständen

  • Abhandlungen
  • Published:
Forstwissenschaftliches Centralblatt Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Es werden die Ergebnisse einiger strukturanalytischer Untersuchungen mitgeteilt, die am Material einer Versuchsreihe von fünf Beständen mit Fichtennaturverjüngung, einem Fichtenjungbestand aus Pflanzung und drei Vergleichsbeständen hoher Grundflächenhaltung gewonnen wurden.

  2. 2.

    An Hand von Baumverteilungs- und Kronenkarten (Abb. 1-4) wird der Aufbau einiger typischer Altbestände zunächstr allgemein beschrieben. Zwei biometrische Testverfahen nach STRAND (1953) und FRANZ (1956) führen zu dem Ergebnis, daβ das praktizierte Verjüngungsverfahren bei zunächst vorsichtigen Auflichtungen die vorhandene gleichmäβige Bestockungsstruktur kaum stört, in fortgeschrittenem Stadium jedoch zur Bildung von Gruppen ursprünglicher Dichte und zu unregelmäβig verteilten, lichten bzw. unbestockten Partien führt. In der Schluβphase löst sich der Bestand in Baumgruppen und Einzelbäume auf.

  3. 3.

    Stammverteilungskarten können auch die Individuenverteilung der Jungbestände kennzeichnen. Es wird nachgewiesen, daβ bei beginnender Auflichtung des Altbestandes die Verjüngung sowohl auf der gesamten Bestandesfläche als auch auf 10X10 m groβen Prüfeinheiten äuβerst unregelmäβig verteilt ist. Die Ausgangsstammzahl liegt bei ca. 50 000 St./ha. Mit zunehmender Auflichtung nähert sich die Verteilung einer natütlich gleichmäβigen, zufallsbedingten Individuenanordnung. Auch für den künstlich begründeten Jungbestand kann keine von einer Zufallsverteilung abweichende Verteilung nachgewiesten werden (Abb. 8). Typische, vom jeweiligen Entwicklungszustand abhängige Unterschiede kennzeichnen die Höhenfrequenzreihen der Jungwüchse (Abb. 9). Verjüngungen unter ± dichtem Altholzschirm sind durch relativ hohe Stammzahlen und Häufigkeitsgipfel im unteren Bereich, ± freigestellte Jungwüchse durch geringe Stammzahlen und ausgeprägte Häufigkeitsmaxima im oberen Bereich der Höhenstuen charaktersiert.

  4. 4.

    Ein deutlicher Zusammenhang zwischen der 1961 erreichten Oberhöhe (= Mittel der jeweils sechs höchsten Fichten j 10X10-m-Quadrat) und deren Zuwachs mit Schirmflächenkennwerten des Altbestandes besteht bei allen untersuchten Beständen (Abb. 10).

Am Beispiel der Versuchsfläche H (Naturverjüngung aus Randstellung) wird nachgewiesen, daβ ein straffer statistischer Zusammenhang zwischen dem Überschirmungskennwert SQU (senkrechte Kronenprojektionsfläche 10X10-m-Prüfquadrat und einem 5 m breiten Umfassungsstreifen) und der Oberhöhe 1961 sowie dem Oberhöhenzuwachs 1956 bis 1961 des betreffenden Prüfquadrates besteht: Eine um 20% stärkere Überschirmung hat ein Zurückbleiben der Oberhöhe um je 1,0 m zur Folge (Abb. 12). Eine vergleicbare Wirkung haben Altholzüberschirmungen auf den Zuwachs der Jungbestockungen. Mit ähnlichen Folgen für die Volumenleistung der Jungsbestände muβ gerechnet werden, wenn diese auch nur unter einem lichten Altholzschirm heranwachsen!

Summary

The paper describes the structure of naturally regenerated Norway spruce stands in different stages of development. the distribution of stems over the area is shown by distribution- and crown maps and is analysed by different biometric procedures.

In fully stocked mature stands the distribution is uniform. This uniformity is hardly set up by the secondary fellings in the first phase of regeneration process; but in consequence of the continued light-fellinggroups of uniform density and unstocked parts in irregularly distribution develop.

In contrary to this trend in mature stands the distribution of individuals in the young growth is not uniform at all in the beginning, but getting more regular with continuing light-felling in the mature stands.

There is a rather closely statistical conection between characteristical values of crown density in the mature stands and height-increment of the young stands.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Literatur

  • Assmann, E., 1961: Waldertragskunde. München-Bonn-Wien, 490 S.

  • Ders., 1965: Der Zuwachs im Verjüngungsstadium. Centralbl. f. d. ges. Forstwesen, Wien, H. 4, S. 193–217.

    Article  Google Scholar 

  • Ders.Assmann, E., 1968a: Möglichkeiten zur Steigerung der ökologischen Produktion und der Ertragsleistung von Wäldern. In:Vyskot u. a.: Die Produktivitätssteigerung der Wälder. Prag.

  • Ders.,Assmann, E., 1968b: Die Ausnutzung der standörtlich möglichen Produktion zu optimalen Ertragsleistungen. In: Möglichkeiten optimaler Betriebsgestaltung in der Forstwirtschaft. Beitrag XIII, München.

  • Assmann, E., undFranz, F., 1963: Vorläufige Fichten-Ertragstafel für Bayern. München, Fotomech. Wiedergabe.

  • Baumgartner, A., 1957: Sommerlicher Wärme- und Wasserhaushalt eines jungen Fichtenbestandes. Mitt. a. d. Staatsforstverw. Bayerns, H. 29, S. 23.

    Google Scholar 

  • Boysen-Jensen, 1932: Die Stoffproduktion der Pflanzen. Gustav Ficher, Jena, 108 S.

    Google Scholar 

  • Eidmann, E. F., undSchwenke, J., 1967: Beiträge zur Stoffproduktion, Transpiration und Wurzelatmung einiger wichtiger Baumarten. Forstl. Forsch., H. 23.

  • Franz, F., 1956: Methodische Untersuchung der Verteilung der guten Zuwachsträger in gleichaltrigen Kiefernreinbeständen. Diss. Eberswalde. Autorenreferat in Wiss. Z. Humboldt-Univ. Bln. 1957/58, Math. Nat. R. Nr. 2.

  • Freist, H., 1961: Der Lichtungszuwachs der Rotbuche und seine Anwendung im Forstbetrieb. Diss. München.

  • Johann, K., 1964: Volumen und Volumenzuwachs in Jungbeständen der Fichte. Forstw. Cbl., H. 3/4, S. 65–78.

    Article  Google Scholar 

  • Ders.Johann, K., 1968: Größe und Verteilung des Zuwachses in Verjüngungsbeständen der Fichte. Diss. München, Veröffentlichung vorbereiter.

  • Köstler, J. H., 1950: Waldbau. Berlin u. Hamburg.

  • Mang, K., 1955: Der Föhrenüberhaltbetrieb im Forstamt Lindau. Diss. München.

  • Neuwirth, G., 1962: Assimilationsökologische Untersuchungen an unterschiedlich aufgelichteten Birkenvorwaldparzellen. Tagungsbericht d. Deutsch. Akad. f. Landwirtsch. zu Berlin, S. 97–123.

  • Ders.Neuwirth, G., 1963: Die soziologischen Bedingungen der Energieverwertung durch Assimilation in Fichtenbeständen. Arch. f. Forstw., S. 1224–1239.

  • Ders.Neuwirth, G., 1966: Assimilation, Atmung und Transpiration unterschiedlich gedüngter Koniferen während des Frühjahrsaustriebes in Abhängigkeit von Klimafaktoren. Arch. f. Forstwes., S. 629–639.

  • Pisek, A., undTranquillini, W., 1951: Phys. Plant 4, zitiert beiAssmann, E., 1961: Waldertragskunde. München-Bonn-Wien, 490 S.

  • Dies.Pisek, A., undTranquillini, W., 1954: Assimilation und Kohlenstoffhaushalt in der Krone von Fichten- und Rotbuchenbäumen. Flora, S. 237 ff.

  • Prodan, M., 1967: Aus der Holzmeßlehre. Kritisches Sammelreferat 1958–1964. Forstarchiv, H. 5 und 6.

  • Vanselow, K., 1931: Theorie und Praxis der nat. Verj. im Wirtschaftswald. Neudamm.

  • Wrede, C., Fürst v., 1968: Vergleich des Höhenwuchsganges von Probestämmen des Unterstandes mit Kennwerten des Oberstandes in einem Naturverjüngungsbestand im FA. Laugna. Manuskript des Seminarvortrages 1-67/68. Waldertragskundl. Seminar, Inst. f. Ertragskunde, München.

  • Strand, L., 1953: Mål for fordeling av individer over et omrade. Medd. fra Det Norske Skogforsoksves, 12, S. 191–207.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Johann, K. Ergebnisse strukturanalytischer Untersuchungen in natürlich verjüngten Fichtenbeständen. Forstw Cbl 89, 228–251 (1970). https://doi.org/10.1007/BF02740957

Download citation

  • Published:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF02740957

Navigation