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Entscheidungsgrundlagen bei Walderschließungsinvestitionen

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Zusammenfassung

Die Optimalitätskriterien für die Wirtschaftlichkeitsrechnung sind aus dem Zielsystem des Waldbesitzers abzuleiten. Im Zusammenhang mit Walderschließungsin vestitionen stellt das Gewinnstreben trotz vielfältiger sonstiger Vorteile einer guten Erschließung ein wichtiges Zielelement dar. Wenngleich nicht alle bei der Entscheidung zu berücksichtigenden Faktoren in der Investitionsrechnung enthalten sind, so legt man sich mit ihrer Hilfe doch Rechenschaft ab über die quantitativen Konsequenzen der zur Wahl stehenden Alternativen.

Der Darstellung der Methoden der dynamischen Investitionsrechnung wird eine Auseinandersetzung mit dem Problem des Kalkulationszinsfußes und der Nutzungsdauer der Anlage vorangestellt. Für die Durchführung von Investitionskalkulationen bei Walderschließungsvorhaben wird, um die Unterschiede in der Ermittlung des finanziellen Vorteils deutlich zu machen, zwischen einem Ausbau des Wegenetzes und einer völligen Neuerschließung unterschieden.

Die Überlegungen zur betriebswirtschaftlich optimalen Erschließung eines Forstreviers beruhen auf der Minimalkostenkombination. Zur Beurteilung der Erweiterung eines vorhandenen Wegenetzes wird als ein Kriterium, das von einer a-priori-Zinsforderung unabhängig ist, das Grenzertragsprozent herangezogen. Die damit allerdings verbundene statische Betrachtungsweise wird durch die Ermittlung der internen Verzinsung der Grenzin vestition zu überwinden versucht. Ist die interne Verzinsung der Grenzinvestition größer oder gleich der subjektiven Zinsforderung des Waldbesitzers, so ist eine Erweiterung des Erschließungsnetzes sinnvoll. Bei Gleichheit von Kalkulationszinsfuß (Grenzkosten) und interner Verzinsung der Grenzinvestition (Grenzertrag) ist die kosten- (=gewinn-)optimale Wegedichte gegeben.

Mit den dargestellten Methoden der Wirtschaftlichkeitsrechnung und den angeschlossenen Überlegungen zur betriebswirtschaftlich optimalen Wegedichte werden nur die rechnerischen, d. h. die quantitativ bzw. monetär faßbaren Entscheidungsgrundlagen bei Walderschließungsinvestitionen behandelt. Deshalb war zu betonen, daß die Erarbeitung und kritische Beurteilung der hier diskutierten Entscheidungshilfen im Hinblick auf eine rationale Wahl noch durch eine sogenannte Nutzwertanalyse zu ergänzen ist.

Summary

The present study deals with the economical aspects of the optimum road length in a forest enterprise. Criteria for optimal capital investment decisions in forestry are not general, they depend on the personal motives, objectives, and goals of the forest owners. The financial profit, however, should be a very important factor to show the quantitative consequences of alternative choices, even if not all benefits are comprised in the calculation. The methods of dynamic investment calculations are demonstrated. The problems of finding the appropriate interest rate for the calculation and the expected life of the roads are discussed in detail. Using a marginal approach it is shown, that the optimum road length is found at that point where the marginal returns equal the marginal costs of interest. In the last part it is again accentuated, that the various calculations concern the financial aspects of investment only. A comprehensive evaluation including all the other points of view could be attempt by the method of cost-benefit-analysis.

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Kroth, W. Entscheidungsgrundlagen bei Walderschließungsinvestitionen. Forstw Cbl 92, 132–151 (1973). https://doi.org/10.1007/BF02736042

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