Das Bodenbrennen GUIE in Äthiopien und seine Wirkung auf Boden und Pflanze

Zusammenfassung

Im Hochland von Äthiopien werden pseudogleyartige Böden nach zehnjähriger Weidebrache gebrannt, bevor sie für ein bis zwei Jahre der ackerbaulichen Nutzung dienen. Hierzu wird der zerkleinerte Oberboden zu etwa 900 Haufen/ha von 60 bis 80 cm Höhe zusammengetragen und angezündet. Bei Temperaturen bis 650° C verbrennt die organische Substanz, wobei im Inneren der Haufen ziegelartige Bröckchen entstehen. Trotz hoher Verluste von 14 t C/ha und 1 t N/ha steigt der Kornertrag für ein bis zwei Jahre von 3 auf 9 dt/ha an. Dieser Ertragsanstieg ist die Folge eines verminderten Unkrautbesatzes, größerer Löslichkeit von Nährelementen (P, K, Ca, Mg) sowie eines veränderten Luft- und Wasserhaushalts (Aggregatstabilität und Sandanteil sind erhöht). Durch Mineraldüngung und Unkrautbekämpfung lassen sich demgegenüber auf ungebranntem Boden jährlich mehr als 30 dt Getreide/ha erzeugen.

Summary

In the highland of Ethiopia pseudogleylike soils are burned after 10 years of pasture fallow before arable crops are grown for 1–2 years. For this purpose the top layer of the soil is set up to about 900 piles per ha 60–80 cm high and lighted. At temperatures up to 650° C the organic matter is burned and inisde the piles brick-like aggregates are formed. Though high losses of organic substance up to 14 t C/ha und 1 t N/ha occur, grain yield is increased from 3 to 9 dt/ha for periods of 1–2 years. This increase of yield is the result of reduced weed population, increased availability of mineral nutrients (P, K, Ca, Mg) and changes in soil porosity (aggregate stability and sand fraction is increased). On the contrary grain yields of 30 dt/ha annually are possible in unburned soil if mineral fertilization and weed control is applied.