Zusammenfassung
Untersuchungen an Streckmitteln, in Gegenwart der verschiedenen, im Harnstoffharz-Leimansatz vorhandenen Wirkstoffe, lassen Rückschlüsse auf deren Leistungsfähigkeit zu. Von einigen Wirkstoffen werden Stärke und Eiweiß, die für die Verleimung wesentlichsten Bestandteile üblicher Streckmittel, beeinflußt. Die Streckung zielt teilweise auf eine rechtzeitige Viskositätserhöhung hin, durch die das bei zunchmender Temperatur dünnflüssiger werdende Kunstharz in der Leimfuge zurückgehalten werden soll. Dies bewirkt vor allem die Stärke, wenn eine gewisse Mindesttemperatur einwirken kann. Die Proteinkörper hingegen, die in der Leimflotte die Wasseraufnahme des Mehles beeinflussen, erhöhen nach beendeter Abbindung des Leimes den Anteil wasserunlöslicher Stoffe in der Leimfuge.
Von den im einzelnen genannten Wirkstoffen unterstützen besonders Formaldehyd und Salzsäure die gewünschte Verdickung; Ammoniak hingegen verzögert diesen Vorgang und ist deshalb in den Härtern für geruchsarme Leimtypen oder in Verbindung mit Leguminosenmehlen fehl am Platze. Geringe Zugaben von Natriumbisulfit verringern das Wasseraufnahmevermögen einzelner Streckmittel. Bei der beschriebenen Prüfung wirkt Wasser auf den Stärkeanteil, Säure über eine Quellung auf das Protein und Formaldehyd auf beide Inhaltsstoffe ein. Im Zweifelsfalle zeigen verschiedenen Härterkombinationen feinere Unterschiede auf.
Die bestehenden Zusammenhänge zwischen einer solchen Vorprüfung ohne Verleimung und den Ergebnissen der erfolgten Verleimung sollen in einer weiteren Arbeit aufgezeigt werden.
Summary
Investigations on extenders, in the presence of the different agents of the urea-resin glue, allow to draw conclusions on their efficiency. Starch and albumin, those constituents of the usual extenders which are most important for gluing, are influenced by some of the above-mentioned agents. The extension partly aims at increasing viscosity in time, thus to retain the resin in the glue line, getting more and more fluid at rising temperature. This is, above all, achieved by the starch, when a certain minimum temperature can take effect. The proteins, however, influencing water adsorption of the flour in the glue mixture, increase the portion of insoluble substances in the glue joint after glue setting.
Of the agents mentioned, particulary formaldehyde and hydrochloric acid are supporting the thickening requested; ammonium, however, impedes this process and, therefore, is not suited in the hardeners for odourless glues or in conjunction with leguminous flours. Small additions of sodium bisulphate diminish the water adsorption capacity of some extenders. In the test described, water has an effect on the portion of starch, acid by means of swelling on the protein, and formaldehyde on both substances. In a doubtful case, different hardener combinations deted the finer differences.
The relations existing between such a preliminary test without gluing and the results of gluing tests will be discussed in a further study.
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Additional information
Mitteilung aus dem Kunstostoff-Rohstoff-Laboratorium der Anwendungstechnischen Abteilung der Badischen Anilin- & Soda-Fabrik AG, Ludwigshafen am Rhein
Ein Erratum zu diesem Beitrag ist unter http://dx.doi.org/10.1007/BF02628352 zu finden.
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Arnoldt, W. Verhalten gebräuchlicher Streckmittel in Harnstoffharz-Leimen und deren Prüfung ohne Verleimung. Holz als Roh-und Werkstoff 22, 8–13 (1964). https://doi.org/10.1007/BF02627720
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02627720