Das Holz der Archäologen

Zusammenfassung

Physikalisch-mechanische, chemische und mikroskopische Untersuchungen an nassem Eichenholz aus den in Mainz gefundenen Römerschiffen des 4. Jahrhunderts charakterisieren es als ein, je nach Abbaugrad, plastifiziertes oder sehr sprödes wassergefülltes Material mit außerordentlich hoher Trockenschwindung. Bei einem Vergleich mit früheren Ergebnissen zeigen sich enge Gemeinsamkeiten zwischen den Abbaubildern archäologischer Eichenhölzer, die an sehr verschiedenartigen Fundorten geborgen wurden: Der abiotische hydrolytische Abbau der Kohlenhydrate schreitet meist mit scharfer Front parallel zur Oberfläche von außen nach innen voran. Versuche zur optimalen Stabilisierung der Hölzer mit PEG werden vorgestellt, auf denen die demnächst beginnende Konservierung der Mainzer Römerschiffe basiert.

Abstract

Technological, chemical, and microscopical studies on waterlogged oakwood from the Mayence Roman Ships (4th century) characterize it, depending on the degree of degradation, as a plasticized or very brittle waterfilled material undergoing heavy shrinkage on drying. The comparison with former results reveils strong common traits in the degradation pattern of wet archaeological oakwoods salvaged from differing environments: The abiotic hydrolytic degradation of the carbohydrates proceeds parallel to the surface, mostly with a sharply marked front. Experiments to optimize the stabilization of the wood with PEG are presented, which form the basis for the conservation treatment of the Mayence Roman Ships.