Skip to main content
Log in

Beiträge zur künstlichen Holztrocknung—Erste Mitteilung: Ein neuer Laboratoriumstrockner für Trocknungsuntersuchungen in einem weiten Bereich der Temperatur, relativen Feuchtigkeit und Strömungsgeschwindigkeit

Contributions on kiln drying of wood—First part: A new laboratory kiln for investigations in a wide range of temperature, relative humidity and air velocity

  • Published:
Holz als Roh- und Werkstoff Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Am Institut für Holzforschung und Holztechnik der Universität München werden grundlegende Untersuchungen über die künstliche Holztrocknung durchgeführt, über deren Ergebnisse laufend in dieser Zeitschrift berichtet werden soll. In der vorliegenden ersten Mitteilung wird der für die Durchführung eines mehrjährigen Versuchsplans gebante Laboratoriumstrockner mit seinen vielfältigen betriebs-und meßtechnischen Einrichtungen beschrieben. Der aus Gründen der Korrosionsbeständigkeit aus Edelstahlblech hergestellte Trockner besteht im Grundsatz aus einer gesehlossenen hoch wärmeisolierten Rohrschlinge. Der Umlauf des Trocknungsmittels (feuchte Luft, Heißdampf) erfolgt durch ein Radialgebläse. In Strömungsrichtung folgt nach dem Gebläse eine erweiterte Kammer, in der sich vornean die Rohranschlüsse für die Dampfzufuhr und die elektrische Heizeinrichtung befinden. Im Abschnitt nach dieser Kammer sind sechs Infrarot-Rohstrahler für die Durchführung von Strahlungstrocknungsversuchen eingebaut. An der Kammerdecke sind Rohransätze für die Aufnahme der benötigten Trocken- und Feuchttemperatur-Kontaktthermometer, am Boden ebensolche für die Durchführung der drei Stützen der Haltevorrichtung für die Brettprobe angebracht. Die Haltevorrichtung ruht ihrerseits auf der Waagschale der selbsttätig schreibenden Wiegevorrichtung und überträgt auf diese die Gewichtsänderungen der trocknenden Probe. Zwei herausnehmbare elektrisch beheizbare Doppelfenster ermöglichen die Beobachtung und den Austausch der Proben. Der sich anschließende verengte Abschnitt des Trockners, in dem mit sehr gleichmäßigen Strömungsgeschwindigkeiten des Trocknungsmittels zu rechnen ist, ist für die Durchführung von Überströmungstrocknungsversuchen eingerichtet. Im aufsteigenden Teil der Rohrschlinge ist eine Kammer eingefügt, in der die Durchströmungstrocknung von Schüttungen—z. B. von Holzspänen—verfolgt werden kann. In der oberen waagrechten Rohrstrecke ist eine Normblende für die Messung der Luftgeschwindigkeit eingebaut und in dem zum Gebläse zurückführenden Abschnitt der Rohrschlinge sind zwei elektromagnetische Ventile für den möglichen Luftaustausch seitlich angebracht. Das Gebläse wird durch einen Gleichstrommotor, der von einem Leonard-Satz gespeist wird, angetrieben. Mit Hilfe eines feinstufigen Feldreglers kann die Drehzahl des Gebläsemotors zwischen 180 und 1440 U/min stufenlos geregelt werden. In Verbindung mit einem Askania-Minimeter bzw. Schrägrohrmanometer und einem für die Einstellung sehr geringer Strömungsgeschwindigkeiten zusätzlich benötigten Bremsgitter kann so bei Überströmungstrocknungsversuchen die mittlere Strömungsgeschwindigkeit auf ±0,1 m/s im Bereich von 0,3...15 m/s stufenlos eingestellt werden. Die elektrische Heizeinrichtung ist so bemessen, daß mit ihr Temperaturen bis 200°C erreicht und mit Hilfe eines Quecksilber-Kontaktthermometers konstant gehalten werden können. Die relative Feuchtigkeit wird psychrometrisch mit einem befeuchteten Quecksilber-Kontaktthermometer geregelt; unter Verwendung eines Elektroden-Dampfkessels mit mannigfaltigen Einstellmöglichkeiten und zweier elektromagnetischer Ventile ist sie sehr fein einstellbar. Die Schalt- und Sicherungselemente sämtlicher für den Betrieb des Trockners benötigten Stromkreise sind übersichtlich auf einer in der Mitte der Rohrschlinge eingefügten Schalttafel vereinigt. Von einem Steuerpult aus kann die ganze Anlage auf einfache Weise bedient und überwacht werden. Mit einem in das Pult eingebauten elektronischen Kompensographen und Thermoelementen kann der Temperaturverlauf im Brett an 16 Stellen während der Trocknung aufgeschrieben werden. Für die selbsttätige Aufnahme des Trocknungsverlaufes der Proben wurde eine selbstschreibende Wiegevorrichtung nach dem Grundsatz der Kettenwaage gebaut. Der mechanische Aufbau und die elektrische Einrichtung der Anordnung werden in Einzelheiten beschrieben. Abschließend wird ein Kurvenblatt mit zwei durch die Wiegevorrichtung aufgezeichneten Trocknungsverlaufskurven wiedergegeben.

Summary

At the Institute for Wood Research and Wood Technics of the University of Munich fundamental investigations on kiln drying of wood are being made. This review will publish a series of reports on the results obtained. The foregoing first part gives a description of the laboratory kiln, its operating and measuring devices, built for carrying out a program of tests covering several years.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Institutional subscriptions

Schrifttum

  1. Zillner, W.: Elektrowärme Bd.8 (1938) S. 46. —W. Schneider: Elektrizitätswirtschaft Bd.37 (1938) S. 435.— W. Zillner: Gegenwärtiger Stand und Zukunftsaussichten der künstlichen Holztrocknung mittels Elektrowärme, in: Berichtsheft über die 4. Zusammenkunft der Sachbearbeiter für industrielle Elektrowärme am 14. und 15. Juni 1938 in Berlin Wirtschaftsgruppe Elektrizitätsversorgung und Reichsverband der Elektrizitätsversorgung.

    Google Scholar 

  2. Kollmann, F.: Technologie des Holzes und der Holzwerkstoffe. II. Bd. 2. Aufl. S. 355/356. Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955: Springer.

    Google Scholar 

  3. Kollmann, F., R. Keylwerth u. H. Kübler: Holz als Roh- und Werkstoff Bd.9 (1951) S. 382.

    Article  CAS  Google Scholar 

  4. Die Mittel zum Bau dieses Trockners sowie für die ergänzenden Meßinstrumente und Hilfseinrichtungen, wurden in großzügiger Weise von der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Verfügung gestellt, wofür unser besonderer Dank bezeugt sei.

  5. Koch, W.: Messung der Luftfeuchtigkeit mit Thermoelementen ohne künstliche Belüftung. Gesundheits-Ingenieur Bd.59 (1936) S. 504/505.

    Google Scholar 

  6. Herstellerfirma: Tacho-Schnellwaagenfabrik GmbH., Duisburg-Großenbaum.

  7. Herstellerfirma und Baumuster: H. Heidolph, Schwabach Mfr., Baumuster 40/Lg, 40 W, mit Reversiereinrichtung und magnetischer Bremse.

  8. Entwicklung und Zusammenbau des elektronischen Doppelrelais lagen in Händen von Herrn Dipl.-Phys. H. Krech, der auch am Aufbau und der Gestaltung der übrigen elektrischen Einrichtungen des Trockners wesentlichen Anteil hat.

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Mitteilung aus dem Institut für Holzforschung und Holztechnik der Universität München

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Kollmann, F., Schneider, A. Beiträge zur künstlichen Holztrocknung—Erste Mitteilung: Ein neuer Laboratoriumstrockner für Trocknungsuntersuchungen in einem weiten Bereich der Temperatur, relativen Feuchtigkeit und Strömungsgeschwindigkeit. Holz als Roh-und Werkstoff 15, 489–496 (1957). https://doi.org/10.1007/BF02627239

Download citation

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF02627239

Navigation