Zusammenfassung
Aus der Auswertung des einschlägigen Schrifttums geht hervor, wie problematisch einerseits die Frage des richtigen Spannens von Kreissägeblättern ist und welche Bedeutung der Entwicklung von flatterfrei arbeitenden Sägeblattkörpern beigemessen wird.
Beim Sägen des heterogenen Werkstoffs Holz sind Überbeanspruchungen und die damit verbundenen Reibungen unvermeidlich, durch die der Blattkörper in verschiedenen Zonen in zufälligem Wechsel erwärmt wird. Allgemein setzt sich die Erkenntnis durch, daß Temperaturunterschiede im Blattkörper als Hauptsache der Flattererscheinungen anzusehen sind. vergleichsweise geringe Temperaturunterschiede im Blattkörper von rd. 50°C können schon Flatterscheinungen hervorrufen, die schließlich zum Verlaufen führen.
Durch Überbeanspruchungen infolge zonalder Erwärmung im Temperaturbereich unterhalb von Anlauffarben sind erhebliche bleibende Änderung des Richt- und Spannungszustandes möglich.
Es wurde nachgewiesen, daß eine Verbesserung der Arbeitseigenschaften durch Verringerung der durch Temperaturunterschiede verursachten Dehnungen erzielt werden kann. Während Versuche mit Scheiben aus Werkstoffen guter Wärmeleitfähigkeit oder solchen mit geringem Ausdehnungskoeffizienten zu keinem nennenswerten Erfolg führten, zeiten sich Sägeblätter mit elastischen Mittelzonen gegenüber solchen mit normaler Ausführung bei Überbeanspruchungen als überlegen.
Von den verschiedenen Möglichkeiten der Ausgleichmaßnahmen wurde bisher nur eine, nämlich Erzeugung elastischer Mittelzonen durch Aussparungen, erprobt.
Im Hinblick auf die Bedeutung gleichbleibender, von wechselnden Einsatzbedingungen unabhängiger Arbeitseigenschaften scheibenförmiger Werkzeugkörper für das Schnittergebnis und für den vorzeitigen Ausfall durch Veränderungen des Eigenspannungszustandes im Blattkörper sowie für die Rißbildung wäre es sinnvoll, die aufgezeigten, erfolgversprechenden Maßnahmen eingehender als bisher zu untersuchen und darüber hinaus auch andere Möglichkeiten zur Stabilisierung der Arbeitseigenschaften zu ermitteln.
Summary
The respective literature on the subject shows the problems of correct stressing of circular sawblades on the one hand and the importance of developing oscillation-free sawblade bodies on the other.
When sawing the heterogenous wood, overstressing and the inherent friction are unavoidable, heating the blade body in randomly alternating different zones. In general, the knowledge prevails that differences in temperature in the blade body have to be regarded as main cause of fluttering. Even comparatively low temperature differences in the blade body of about 50°C can cause signs of fluttering which eventually will lead to deviations of the sawblade.
Based on overstressing due to zonal heating in the temperature range below tempering colours, substantial remainig changes in the setting and stressing-state are possible.
It was detected, that an improvement of the working-qualities can be achieved by decreasing the strains caused through differences in temperature. While tests on discs from materials with good heatconductivity or those having a low coefficient of extension did not show any remarkable success, sawblades with elastic centre zones proved superior to those of the normal type, when overstressed. Among the compensating measures only one, i. e. the production of elastic centre zones through openings has sofar been tested.
In view of the importance of indifferent conditions of application not depending on the changing working-qualities of disc-shaped tool bodies for the result of cutting and for the premature failure through changes in the state of residual stresses within the blade body, as well as for the checking it should be suitable to investigate the promising measures described in greater detail and moreover to find other possibilities for stabilicing the working-qualities.
Schrifttum
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Barz, E. Zur Frage der Eigenspannungen in scheiben=und bandförmigen Werkzeugen— Zweite Mitteilung: Kreissägeblätter mit von Eigenspannungen unabhängigen Eigenschaften. Holz als Roh-und Werkstoff 23, 484–491 (1965). https://doi.org/10.1007/BF02627220
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