Zusammenfassung
An Dachlatten wurden verschiedene Faktoren untersucht, die bei der Imprägnierung von Bauholz durch Streichen und Spritzen auf die Aufnahmefähigkeit der Hölzer (Kiefer und Fichte, sägerauh und gehobelt, waagerecht liegend oder geneigt oder senkrecht stehend), die Eindringtiefe der Schutzmittel (wasserlösliche und ölige, Grundstoffe und Handelspräparate) und die Schutzmittelverluste einwirken. Das Zahlenmaterial dürfte besonders für die Praxis von Bedeutung sein.
Es zeigt sich u. a., daß das Kiefernholz mit sägerauher Oberfläche und in waagerechter Lage beträchtlich mehr (im großen Durchschnitt etwa 50% mehr) Holzschutzmittel (Salzlösungen und Öle) aufnimmt als Fichtenholz. Bei Fichtenholz (Picea Abies [L.] Karst.) kann man bei vorschtiger Kalkulation etwa mit der Aufnahme von 165g Salzlösung je Arbeitsgang und, abhängig vom spezifischen Gewicht, von etwa 160...210 g Öl rechnen. Bei Kiefernholz (Pinius sylvestris L.) lauten die entsprechenden Zahlen 250 g (Salzlösung) und 260 ... 330g (Öl).
Schwerlösliche Salze sind beim Streichen und Spritzen unwirtschaftlich, weil zuviel Arbeitsgänge nötig sind, um die erforderliche Menge Schutzmittel aufzubringen.
Die Minderung der Aufnahme in geneigter Lage (45 bzw. 90°) beträgt in allen Fällen maximal etwa 40%, bezogen auf waagerecht gelagertes Holz und die Abnahme für gehobeltes Holz maximal etwa 60% der Werte für sägerauhes Holz.
Die erreichten Eindringtiefeh sind wider Erwarten gering und geben zu Befürchtungen hinsichtlich der Wirkung der Holzschutzmittel Anlaß, zumal es sich bei den mitgeteilten Zahlen (s. Versuchsergebnisse) um Durchschnittswerte handelt. Es wurden auch wesentlich geringere Eindringtiefen registriert.
Die Schutzmittelverluste sind, besonders beim Spritzen, unerwartet hoch und sollten in der Praxis mehr einkalkuliert werden, als es zur Zeit geschieht.
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Mitteilung aus der Bundes-Forschungsanstalt für Forst-und Holzwirtschaft, Reinbek.
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Bavendamm, W., Ehlers, W. Beiträge zur Holzschutztechnik—Erste Mitteilung: Praxisnahe Untersuchungen über die Imprägnierung von Bauholz durch Streichen und Spritzen. Holz als Roh- und Werkstoff 12, 183–185 (1954). https://doi.org/10.1007/BF02626145
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02626145