Zusammenfassung
Die Lebensdauer imprägnierter Leitungsmasten hängt wesentlich von Schutzmittelgehalt und von der radialen Schutzmittelverteilung in der Erd-Luftzone der Masten ab. Die Bestrebungen gehen deshalb dahin, die Imprägnierung so durchzuführen, daß in der Erd-Luftzone bis zu einer Tiefe von mindestens 2 cm ein Schutzmittelgehalt vorliegt, der dem nach Auswaschung bestimmten Grenzwert des Holzschutzmittels gegen holzzerstörende Pilze entspricht. Bei der Imprägnierung schwertränkbauer Hölzer, z. B. von Fichte, liegt die Schwierigkeit darin, daß sich in wichtigen großtechnischen Imprägnier-verfahren, z. B. im Vakuum-Druckverfahren und im Wechsel-druck-Verfahren, diese Bedingung nicht ohne weiteres verwirklichen läßt.
Bei der Imprägnierung leicht tränkbarer Hölzer, insbesondere von weitgehend durchtränkbaren Hölzern, im Vakuum-Druck-Verfahren liegt diese Schutzmittelverteilung im gesamten Mast vor, also auch in den oberirdischen Mastteilen, die einen derartig hohen Schutzmittelgehalt nicht erfordern. Dadurch wird die Imprägnierung unnötig verteuert.
Am Beispiel der Imprägnierung von Fichtenmasten mit einem Holzschutzmittel auf Basis von Chrom, Kupfer und Bor wird gezeigt, daß eine der obigen Forderung entsprechende radiale Schutzmittelverteilung und Schutzmittelanreicherung in der Erd-Luftzone bei der Tränkung schwerimprägnierbarer Weichhölzer im Vakuum-Druckverfahren und im Wechsel-druck-Verfahren erreicht werden kann, wenn die Erd-Luftzone der Maste von der Imprägnierung in geeigneter Weise perforiert wird. Verglichen wird die radiale Schutzmittelverteilung in der perforierten Erd-Luftzone und in der nicht-perforierten Mast-mitte. Im nicht-perforierten Teil der Masten wird im äußeren Zentimeter der Splintzone zwar ein hoher Schutzgehalt erzielt, der aber nach dem Holzinnern so steil abfällt, daß bereits im zweiten Zentimeter unter der Holzoberfläche der Grenzwert nach Auswaschung erheblich unterschritten wird.
Am Beispiel der Imprägnierung von Buchenmasten (Rotbuche) wurde gezeigt, daß sich der Grenzwert nach Auswaschung in der Erd-Luftzone von Masten aus praktisch durchtränkbaren Holzarten bis in unmittelbare Umgebung der Markröhre erreichen läßt, wenn die Maste im Boucherieverfahren mit dem gleichen Schutzmittel imprägniert werden. Auf Möglichkeiten zur Variierung der Schutzmittelverteilung in Faserrichtung wird hingewiesen.
Summary
The service-life of impregnated poles depends above all on the content of preservative and on the distribution of the perservative in radial direction in the ground-line-area of the pole. Efforts are, therefore, made with a view to impregnating in such a way that in the ground-line-area the preservative penetrates the pole as far as a depth of at least 2 cm. This content of preservative is to correspond to the threshold value of the wood preservative after leaching against wood-destroying fungi. When impregnating hardly impregnable wood species, such as spruce, it is not without difficulty that these requirements can be fulfilled if industrial impregnation processes (e.g. vacuum pressure process, alternating pressure method) are applied.
Impregnating easily impregnable and particularly thoroughly impregnable wood species by the vacuum pressure process means that the preservative is distributed on every part of the pole, i.e. also on those parts above ground, which do not require such high content of preservative. This method is quite expensive.
The impregnation of spruce poles with wood preservatives on the basis of chromium, copper, and boron shows that the required distribution of a preservative in radial direction and the concentration of the preservative in the ground-line-area can be obtained when impregnating hardly impregnable soft-woods by the vacuum pressure and alternating pressure method provided that the ground-line-area of the pole is well perforated before the impregnation process. A comparison is made between the distribution of preservative in radial direction in the perforated ground-line-area and that in the nonperforated upper parts of the pole. In the non-perforated part of the pole a high content of preservative is obtained in the peripheral 1 cm thick zone of the sapwood, but in the adjacent layers it decreases abruptly under the threshold value.
The example of impregnating beech poles demonstrates that in the ground-line-area the threshold value after leaching of poles from practically impregnable wood species can be obtained as far as the immediate parts of the pith, if the poles are impregnated with the same protective by the Boucherie-process. It is shown how the distribution of preservatives in fibre direction may be varied.
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Additional information
Mitteilungen aus dem Laboratorium der Dr. Wolman GmbH, Sinzheim, Baden
Die vorliegende Arbeit wurde als Vortrag unter dem Titel „Über die radiale Schutzmittelverteilung in der Erd-Luftzone imprägnierter Masten, dargestellt an der Imprägnierung mit einem wasserlöslichen Schutzmittel auf der Basis von Chrom, Kupfer und Bor im Vakuum-Druck-Verfahren und im Saftverdrängungsverfahren” anläßlich der IUFRO-Tagung, Arbeits-gruppe Holzschutz, in Gainsville, Florida, USA, im März 1971 gehalten.
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Schulz, W.O. Radiale Schutzmittelverteilung in der Erd-Luftzone von mit einem CKB-Schutzmittel imprägnierten Masten. Holz als Roh-und Werkstoff 29, 425–431 (1971). https://doi.org/10.1007/BF02625822
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02625822