Zusammenfassung
In den vorstehenden Ausführungen ist nachgewiesen worden, daß das Zündwertverfahren geeignet ist, mit einfachen Mitteln, geringsten Stoffmengen und in kürzester Zeit gut reproduzierbare Kenndaten für die Verdampfungs-, Zünd- und Brenneigenschaften aller in Frage kommenden festen flüssigen und gasförmigen Stoffe im Laboratorium zu ermitteln. Von besonderer Bedeutung ist hierbei, daß diese Kenndaten allgemeine Geltung haben, und damit die Vielgestaltigkeit der für die gleichen Vorgänge gebräuchlichen Nomenklatur vermindern. Es darf ferner nicht unerwähnt bleiben, daß die Physikalisch-Technische Reichsanstalt bereits 1926 die Berechtigung der Ein-führung des Begriffes „Zündwert” zur beurteilung von Zündungsvorgängen anerkannte und sich bereit erklärte, Zündwertprüfer nach Jentzsch laufend zu eichen und darüber Prüfscheine auszustellen. Die Kriegsmarine verfügte 1936, daß der Zündwertprüfer als Untersuchungs-gerät für Schmieröl, Treiböl und Heizöl für den Bordbetrieb eingeführt werden sollte, und rüstete sämtliche Kriegsschiffe sowie Landdienststellen mit den Geräten aus. Der damalige Reichsverkehrsminister empfahl auf Grund des Ausfalls jahrelang durchgeführter Versuche 1939 die Einflührung der Zündwertprüfung für seinen Bereich. Die über die Zündwertprüfung der verschiedenen Holzarten bisher veröffentlichten Forschungsarbeiten müssen gegen-über den zahlreichen Veröffentlichungen, betreffend flüssige Brennstoffe, Kohlen usw, als sehr wenig bezeichnet werden. Die Bereitwilligkeit der Bundesanstal für Forst-und Holzwirtschaft in Reinbek, die Untersuchungen durch Zurverfügungstellung von Versuchsmaterial zu unterstützen, ist deshalb dankbar zu begrüßen. Hierdurch wird es dann auch möglich sein, neue Erkenntnisse über die Zünd- und Brenneigenschaften solcher Holzarten zu sammeln, die ihrem chemischen Aufbau von den bisher untersuchten Hölzern größere Abweichungen aufweisen.
Schrifttum
Jentzsch, H.: Selbstentzündung von Ölen, Z. VDI. Bd.68 (1924), H. 43, S. 1150.
Jentzsch, H.: Flüssige Brennstoffe, VDI-Taschenbuch Nr. IV, S. 90, Berlin 1926.
Lange, Th.: Entzündungstemperaturen, von Steinkohlenstauben. Z. d. Oherschl Berg- u. Hüttenvereins, Bd.67 (1928), S. 630 u. 688.
Jentzsch, H.: Kohlenstaub als Treibmittel für Brennkraft-maschinen, Z. Werft-Reederei-Hafen, Bd.10 (1929), H. 10, S. 480.
Schäfer, D.: Die Entzündbarkeit der Bau- und Isolierstoffe auf Schiffen, Z. Schiffbau, Bd.32 (1931), S. 3.
Zerbe, C., u. F. Eckert: Selbstzündungseigenschaften u. chemische Konstitution, Z. Angew. Chemie, Bd.45 (1932), H. 45, S. 593.
Hack, F.: Beziehungen zwischen den Schwel-punkten und dem Selbstzündungspunkt von Steinkohlenstaub, Z. Brennst. Chemie Bd.13 (1932),H. 19.
Zerbe, C. Eckert, F., u. H. Jentzsch: Katalytische Einflüsse bei Selbstzündungsvorgängen. Z. Angew. Chemie, Bd.46 (1933), H. 42, S. 659.
Eckert, F.: Selbstzündungseigenschaften fetter Öle. Z. Fettchemische Umschau, Bd.41 (1934), H. 2 S. 42.
Vajagic: Selbstzündungseigenschaften jugoslavischer Steinkohlen, Mitt. d. Materialprüfamtes der jugosl. Marine (1935).
Mohr, U.: Selbstzündungs- und motorische Verbrennungs-vorgänge, Diss. Univ. Kiel. 1936.
Keßler, K.: Über den Einfluß des Luftdrucks auf die Kraftsoffuntersuchungen im Zündwertprüfer, Z. Öl u. Kohle Bd.15 (1939), H. 13, S. 255.
Jentzsch, H.: Die Jentzschsche Zündungslücke als Wand-lungserscheinung, Z. Öl u. Kohle, Bd.16 (1940), H. 13, S. 136.
Zerbe, C., u. F. Eckert: Über die Zusammenhänge zwischen Selbstzündungs- und motorischen Verbrennungsvorgängen. Z. Öl u. Kohle, Bd.10 (1934), H. 3, S. 68.
Modersohn, F.: Flüssige Brennstoffe. Besprochen in: Archiv f. Wärmewirtschaft und Dampfkesselwesen, Bd.8 (1927), S. 100.
Metz, L.: Holzschutz gegen Feuer, 2. Aufl., Berlin 1942.
Holde, D.: Untersuchung der Mineralöle u. Fette, 2. Aufl., Berlin 1905, S. 147.
Dörr, K. R.: Prüfung der Kraftstoffe für Dieselmotoren, Z. Seifen-Öle-Fette-Wachse, 1949, H. 14.
Jentzsch, H.: Über den Einfluß inerter Gase auf die Selbst-entzündung von Kohlenwasserstoffen, Z. Brennstoff-Chemie, Bd.31 (1950), S. 25.
Jentzsch, H.: Ein Beitrag zur Verhütung von Gasexplosionen in Rohrleitungen und Behältern, Z. Brennstoff-Chemie, Bd.31 (1950), S. 381.
Gilmer u. Calcote: Evaluation of fuels using the Jentzsch Ignition Tester, Z. Industrial and Engineering Chemistry, Bd.43 (1951), S. 181/84.
Mitt. Fachausschuß Holzfragen, H. 15.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
DVI
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Jentzsch, H. Die Bestimmung der Entzündungs und Brenneigenschaften des Holzes und anderer Stoffe mit Hilfe des Zündwertverfahrens. Holz als Roh-und Werkstoff 10, 385–390 (1952). https://doi.org/10.1007/BF02617558
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02617558