Die nachträgliche Formaldehydabspaltung bei Spanplatten

Zusammenfassung

Unter ungünstigen Bedingungen (hohe Luftfenchtigkeit und hohe Temperatur) kann sich in schlecht belüfteten Räumen, deren Wände mit harnstoffharzgebundenen Spanplatten verkleidet sind, Formaldehyd anreichern. Es können Mengen frei werden, welche die maximale Arbeitsplatzkonzentration für Formaldehyd erreichen oder überschreiten.

Die Bestimmung des Formaldehydabspaltevermögens läßt sich am günstigsten bei erhöhter Temperatur (rd. 70°C) und konstanter rel. Luftfeuchtigkeit (50%) durchführen, wobei auch der Einfluß der Plattenfeuchtigkeit bei der Prüfung berücksichtigt werden muß. Die Bestimmung stellt eine vergleichende Prüfung dar und führt bei Anwendung des beschriebenen Verfahrens zu relativen Kennzahlen.

Bei der Herstellung von Spanplatten kann deren formaldehydabspaltevermögen durch die Art des verwendeten Harzes (geruchsarme Typen), durch Preßzeit, Härtergehalt, Ammoniakzusatz und etwaige Verwendung von Harnstoff bis zu einem gewissen Grad beeinflußt werden. Die Geruchsbelästigung durch formaldehyd nimmt beim Einschalten einer längeren Lagerzeit ab. Sie kann ferner durch Aufbringen von formaldehydbindenden Anstrichen auf die fertige Spanplatte vermindert werden.

Summary

Elevated relative humidity and temperatures favour the dissociation of formaldehyde in poorly ventilated rooms the walls of which are covered with urea-resin-bonded particleboard. Formaldehyde can accumulate in such quantities that reach or surpass the maximum working-place concentration. The determination of the capacity of formaldehyde dissociation can be accomplished best with an elevated temperature (≈70°C) and constant relative humidity (50%), whereby also the influence of the moisture content of the board has to be considered. The determination represents a comparatory examination and upon application of the method described, brings relative indices. Upon the manufacture of particleboard its capacity of formaldehyde dissociation can be influenced to a certain extent by the kind of resin used (types with little odor), by the pressing time, the content of hardener, the ammonia added, and the eventual use of urea. The unpleasant odors of formaldehyde can be reduced by prolonged storage. It can be further diminished by formaldehyde-binding coatings applied to the finished board.