Zusammenfassung
Um weitere Kenntnisse über die Warzenstruktur bei der GattungPinus zu gewinnen, wurden mit Hilfe des Polymerisationsabdruckverfahrens insgesamt 81 Kiefernarten untersucht. Dabei ergab sich für die meisten Arten eine außerordentlich große Variationsbreite sowohl der Warzengröße als auch der Verteilungsdichte. Sogar die Haploxylonkiefern können mitunter Warzen auf den Tracheidenwänden und den inneren Tüpfelhöfen besitzen. Auf Grund der vorliegenden Ergebnisse ist es kaum möglich, bestimmten Arten typische Warzenformen zuzuschreiben.
Bei Vorliegen eines genügend umfangreichen Materials ist stets eine Koppelung zwischen dem Vorkommen der Hoftüpfelwarzen und dem Vorhandensein der Leisten in den Markstrahltracheiden gegeben.
Die sehr variable Manifestation der Eigenschaft Warzenstruktur bei der GattungPinus gestattet vorerst noch nicht, sie zu Artdiagnosen heranzuziehen. Es erscheint jedoch möglich, die Ergebnisse über die Warzenstruktur zur weiteren taxonomischen Klärung der GattungPinus im Zusammenhang mit den in den letzten Jahren erarbeiteten anatomischen, biochemischen und genetischen Befunden zu verwenden.
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Für die ständige Hilfe bei den elektronenmikroskopischen Untersuchungen darf ich Herrn Walter Steinmetz, Düsseldorf, schr herzlich danken.
Wir bezeichneten hierbei diese eigenartige Zellwandform als “Warzenstruktur”, ein Begriff, der auch von Harada zur Vereinheitlichung der Terminologic und als äußeres Zeichen unseres fruchtbaren Gedankenaustausches freundlicherweise übernommen wurde.
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Liese, W. Zur systematischen Bedeutung der submikroskopischen Warzenstruktur bei der Gattung Pinus L.. Holz als Roh-und Werkstoff 14, 417–424 (1956). https://doi.org/10.1007/BF02614974
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