Zusammenfassung
Holzspanplatten werden in ständig zunehmendem Maße erzeugt, wobei hauptsächlich die Herstellung von „Holzspanbrettern” mit mittleren, Wichten interessiert, die an Stelle von Tischlerplatten Verwendung finden. Als Rohstoffe kommen natürlich anfallende Späne (allerdings Sägespäne nur bedingt als Beimischung) und künstlich aus größeren Abfällen erzeugte Späne in Frage. Die Spangröße und Spanform bestimmt die Wirtschaftlichkeit der Spanplattenfertigung und die Eigenschaften des Erzeugnisses. Als Bindemittel kommen hauptsächlich Kunstharze auf Phenol- und Harnstoffbasis in Betracht; der Bindemittelgehalt soll keinesfalls über 10% liegen. Die feuchten sortierten Holzspäne sind künstlich zu trocknen, in Sondermaschinen mit dem Leim zu vermischen, zu dosieren, zu formen und nach Vorpressen fertigzupressen. Für „Spanbretter” liegen die Drücke meist zwischen 7 und 25 kg/cm2; das Gesamtschema eines Spanplattenwerks nach dem Verfahren der Firma Erwin Behr in Wendlingen zeigt Bild 35, das eines Werks zur Herstellung der mehrschichtigen Novopanplatten nach dem Verfahren von Fred Fahrni in Zürich Bild 36. Sonderverfahren wurden entwickelt, um kontinuierlich Spanplatten herstellen zu können.
Schrifttum
Saechtling, H.: Holzforschung, Bd. 2 (1948), S. 21.
Winter, H., und W. Klauditz: Der augenblickliche Stand und die Möglichkeiten der Verarbeitung von Holzabfällen der Sperrholzindustrie zu Holzspanplatten, Ber. d. Inst. f. Masch.-Konstr. u. Leichtbau d. T. H. Braunschweig, sowie der Versuchs- und Beratungsstelle für techn. Holznutzung, Braunschweig 24. 7. 1948.
Ein ausführlicher Bericht über die Herstellung von Holzspanwerkstoffen nach dem Homogenholz-Verfahren wird im Juni-Heft erscheinen.
Behr, Patentanmeldung Nr. p 55217 (“Maschine zur Herstellung langer, dünner Holzfasern für Holzfaserplatten und dergl.”).
Winter, H. u. Klauditz, W., Forschungsarbeiten zur Herstellung von Holzspanplatten aus dem Abfallholz von Sperrholzwerken, 1. Ber., Inst. f. Masch. Konstr. u. Leichtbau d. T. H. Braunschweig sowie der Versuchs-und Beratungsstelle für techn. Holznutzung. Braunschweig. 8. Sept. 1948.
Craemer, K.: Igecoll F als Bindemittel der Holzfaser-und Holzspanplatten, Mitt. Deutsche Ges. für Holzforschung. 1949, S. 37.
Fahrni, F.: Holz als Roh- und Werkstoff Bd. 6 (1943), S. 277.
Oregon For. Prod. Lab., Manufacturing from Wood Residues, Wood Working Digest Bd. 52, Dec. 1950, S. 43.
Ein Gegenstrom-Fallschacht mit Einspritzdüsen zum Mischen ist schon in dem DRP 724637 aus dem Jahre 1938 beschrieben.
Anonymus, Building Boards in Continuous Lengths, The Australian. Timber Journal, Bd. 14 (1948), Nr. 10, November, S. 705.
W. J. Fischbein, Production of Wood Waste Boards by a Continuous Process, in Northeastern Wood Utilization Counts Bull. No. 31, Wallboard Production and Uses, New Haven, Conn., Jan. 1950, S. 131.
Structual Board, Modern Plastics Bd.28 (1951), Sept. S. 80.
Patentanmeldung K 810XII/38k vom 9. 10. 1950 „Verfahren zur Herstellung von Spanplatten oder Formstücken und Presse zur Ausübung des Verfahrens”.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Kollmann, F. Herstellung halbschwerer Holzspanplatten im Trockenverfahren. Holz als Roh-und Werkstoff 10, 121–134 (1952). https://doi.org/10.1007/BF02608907
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02608907