Die Entwicklung der Holzspanplatte in dokumentarischer Sicht und der verfahrensmäßige Beitrag von Novopan

Zusammenfassung

Schon im letzten Jahrhundert erwachte die Idee, ein plattenförmiges Produkt aus zerkleinertem, in seinem Gefüge aufgelöstem Holz zu schaffen, das wohl holzähnliche Eigenschaften, nicht aber die Fehler und Nachteile des natürlichen Brettes aufweisen sollte.

Um dies zu erreichen, wurden getrennt laufende Verfahrenswege eingeschlagen, die schließlich zu den heutigen Faser- und Spanplatten führten. Die Entwicklung der Holzspanplattenerzeugung wies lange Zeit eher theoretischen Charakter auf und fand vornehmlich in der Patent-literatur ihren Niederschlag. Immerhin begann sich infolge der seit 1930 erhältlichen, für die Holzverleimung gut geeigneten Bindemittel der Kunststoffindustrie das Trockenverfahren deutlicher abzuzeichnen, das für die Spanplattenerzeugung charakteristisch ist. Um 1940 waren dank der inzwischen vor allem in Deutschland einsetzenden wissenschaftlich-methodischen Forschung, aber auch der Realisierungsarbeit praktisch tätiger Fachleute, einige Spanplattentypen verfahrensmäßig zur Fabrikationsreife gelangt. Im Zuge der rasch fortschreitenden allgemeinen Technik nahm auch die weitere Entwicklung der Spanplatten einen fast überstürzten Verlauf. In der industriellen Fertigung wie auch im Plattenerzeugnis selbst wiesen bestimmte Voraussetzungen und Erfordernisse den weiteren Entwicklungsgang und gaben teils auch Anlaß, frühere Vorstellungen zu revidieren. Hauptprobleme boten die Form der Späne, Art und Auftrag der Bindemittel, die Methodik des Einstreuens und die Verpressung.

Der dreischichtige, strukturell und funktionell differenzierte Aufbau, wie er der von Fahrni entwickelten Novopan-Platte von Anbeginn eigen war, erwies sich als industriell gangbare und technisch vorteilhafte Leitidee. Sie ermöglicht es, für den überwiegenden Teil der Spanmasse preislich günstiges Rohmaterial zu gut schüttfähigen und eine poröse Mittellage ergebenden Spänen zu verarbeiten.

In wirtschaftlicher Hinsicht bietet die in ihrem Bindemittelverbrauch sparsame Dreilagenplatte gegenüber Verfahren, die mit extrem dimensionierten Spanformen (z. B. sehr dünnen Flachspänen) arbeiten, eindeutige Vorteile. Ein solcher ergibt sich im speziellen für die Novopan-Platte in bezug auf Qualität und Produktionsgeschwindigkeit durch die Feuchthaltung der Decklagenspäne vor der Verpressung.

Die Fabrikation der Holzspanplatte steht heute auf einem hohen technischen Entwicklungsstand und verfolgt weiterhin Tendenzen zur möglichst lückenlosen Mechanisierung und Automatisierung, wofür die von der Fahrni Institut AG im schweizerischen Novopan-Werk II in Klingnau (Schweiz) eingeführten Neuerungen Beispiele aus letzter Zeit darstellen.

Summary

The idea of manufacturing a board-like product from small, disintegrated wood particles dates back to the last century. Two separate paths were followed, which lead eventually to entirely different products: the fiber board and the wood particle board. The production of the latter, depending on artificial resins, became known as the “dry process”. The first efforts to produce such products were started in Germany after 1940. With the tremendous technical progress in general, earlier conceptions of particle board manufacturing had, however, to be revised. The main problems were the shape of the particles, the type and application of binders and the method of spreading and pressing.

The first three-layer type board to be produced was Novopan. It differred structurally and fundamentally from earlier products and proved to be industrially practicable and technically advantageous. It made economical production possible resulting in a high quality board.

The latest progress in particle board manufacturing towards mechanization and automation is shown in the new Swiss Novopan plant II.