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Die Leime in der Holzindustrie. Eigenschaften, Vorbereitung und Anwendung der gebräuchlichsten Leimtypen

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Zusammenfassung

Es wird eine allgemeine Übersicht der gebräuchlichsten Leimtypen der Holzindustrie gegeben. Die wichtigsten Eigenschaften, Vorbereitung und Anwendung von 27 Leimtypen werden zusammengefaßt. Zunächst werden die einzelnen Arbeitsgänge bei gewöhnlicher Verleimung beschrieben. Grundsatz der Verleimung ist: Je dünner die Fuge, desto besser die Verbindung. Die handelsüblichen Leime sind sehr unterschiedlich hinsichtlich der Zusammensetzung, der Lagerungsbedingungen und sonstiger Eigenschaften. Beachtung der Gebrauchsanleitung, die von den Herstellerfirmen mitgegeben wird, ist deshalb unerläßlich. Die Vorbereitung der Leime wird ausführlich behandelt, insbesondere das Mischen, Strecken und die Prüfung der Leimlösung. Esfolgen Ausführungen über den Verleimungsprozeß selbst. Wichtig ist dabei die Art des Leimauftrags. Verleimungszeit, Schließzeit, Druck und Temperatur sind die Faktoren, die auf den Verleimungsvorgan einen entscheidenden Einfluß ausüben. Zum Verständnis der Bindungsvorgänge müssen einige theoretische Überlegungen angestellt werden. Das Auftreten von Adhäsionskräften szischen zwei festen Oberflächen erfolgt nur, wenn die Annäherung näher als 3×10−8 cm beträgt. In Wirklichkeit ist das aber nicht zu realisieren. Mit Flüssigkeiten läßt sich die Adhäsion wesentlich leichter erzielen. Deshalb bedient man sich ausschließlich flüssiger Substanzen als Bindemittel, zu denen auch die Leimfilme insofern gehören, als sie in einer bestimmten Phase des Verleimungsvorganges flüssig werden. Die Umwandlung der flüssigen Leimmischung in einen festen Stoff wird als Sol-Gel-Übergang bezeichnet. Man unterscheidet zwischen mechanischer und spezifischer Adhäsion, je nachdem es sich bei der Verleimung um eine Verzahnung in einer porösen Oberfläche oder um physikalisch-chemische Kräfte der Oberflächenbindung handelt. Unabhängig davon versteht man unter Härtung diejenigen Vorgänge, die sich in der Leimmischung selbst abspielen. Verstärkung ist die Erhöhung der Bindefestigkeit, vor allem gegen die Einwirkung von Feuchtigkeit. Kunstharzleime benötigen in der Regel für den normalen Verlauf der Härtung und Bindung einen sogenannten “Härter”. Dieser dient zur Steuerung des pH-Wertes der Leimmischung. Für Sonderverfahren, wie z. B. die Hochfrequenzverleimung, werden besondere Leimtypen benötigt, die entsprechende Bedingungen zu erfüllen haben. Es kommen nur Kunstharzleimtypen, der Harnstoff-Phenol/Kresol-, Resorcin- und Melamngruppen in Frage. Für die Verleimung einfach und doppelt gekrümmter Gegenstände wird die Flüssig-Druckformung in den verschiedenen Abarten wie Vidal-, Duramold-, Aermold-, Bellanca-Verfahren angewandt. Als nächste Sonderverfahren werden die Bandelement-Verleimung und die Verleimung mit elektrischer Erwärmung der Leimfuge erwähnt. Bei der Verleimung von Verbundplatten (Sandwichkonstruktionen) eignet sich die Erwärmung mittels Strahlungsenergie (Infrarotstrahlen), jedoch hat die Methode keine größere Verbreitung gefunden. Durch die Entwicklung moderner Kunstharze ist, die Verleimung von Holz mit Metall möglich geworden. In der Metall-Holzverleimung wurden in den einzelnen Ländern brauchbare Verfahren entwickelt, die sich unter verschiedenen Handelsbezeichnungen eingebürgert haben.

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Marian, J.E., Fickler, H.H. Die Leime in der Holzindustrie. Eigenschaften, Vorbereitung und Anwendung der gebräuchlichsten Leimtypen. Holz als Roh-und Werkstoff 11, 18–27 (1953). https://doi.org/10.1007/BF02605443

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