Zusammenfassung
An dem Holz eines fehlerfreien und gleichmäßig gewachsenen Buchenstammabschnittes wurden Druckfestigkeit und Bruchschlagarbeit in gesundem Zustand und bei verschiedenen Stufen des Verstockens, die bis zur völligen Weißfäule reichten, untersucht. Die Festigkeitsabnahme folgte dem Grad der Verstockung in gesetzmäßiger Weise. Im Zustand des Einlaufs, also bei rein rötlicher Verfärbung, hat sich die Rohwichte noch nicht, die Druckfestigkeit so gut wie nicht verändert; die Bruchschlagarbeit bei eben erkennbarer Streifigkeit hat um ein geringes Maß abgenommen. Mit dem Auftreten der ersten auch kleinen weißfaulen Flecken und Streifen im Holz sinkt die Bruchschlagarbeit stark ab, während die Druckfestigkeit durch alle Stufen der Weißfleckigkeit nur wenig abnimmt. Weißfaules Buchenholz erfährt im Lauf der Zeit eine zunehmende Auflösung seines Zellgefüges, wobei in erster Linie die Sekundärwände der Hartfasern und schließlich das gesamte Zellgefüge des Stützgewebes, zuletzt dessen Mittellamellen aufgelöst werden, während die Markstrahlen und die Gefäßwände, selbst bei stark fortgeschrittener Zerstörung, erhalten bleiben. Das schnelle Absinken der Zähigkeit des Holzes, das sich vielleicht hauptsächlich mit einer interstrukturellen Kerbwirkung erklären läßt, bereits beim Übergang vom Einlauf zur Weißfleckigkeit, bestätigt die Berechtigung der von Kollmann (1950) aufgestellten Forderung, daß für Verwendungszwecke, bei denen das Holz hohen dynamischen Beanspruchungen ausgesetzt wird, der Sicherheit halber nur unverfärbtes Buchenholz gewählt werden soll. Für zahlreiche andere Verwendungen, soweit nicht Farbreinheit oder ungehemmte Tränkbarkeit gefordert werden, ist Buchenholz, das nur die Dunkelfärbung des Einlaufs, aber noch keine Weißfleickigkeit zeigt, voll verwertbar.
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Mayer-Wegelin, H. Die Festigkeit verstockten Rotbuchenholzes. Holz als Roh-und Werkstoff 11, 175–179 (1953). https://doi.org/10.1007/BF02604671
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