Skip to main content
Log in

Vorgänge und Änderungen von Holzeigenschaften beim Dämpfen

  • Published:
Holz als Roh- und Werkstoff Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Es wurde zuerst die Feuchtigkeitsaufnahme von Holz beim Dämpfen in Abhängigkeit von der Zeit, vom Dampf-druck und von der Gegenwart oder Abwesenheit von Kondenswasser untersucht. Es ergab sich, daß—wenn kein Kondensat zugegen ist—etwa 25% als oberer Grenzwert, als “Fasersättigungspunkt”, angestrebt werden. Der Temperaturverlauf im Holz während des Dämpfens läßt sich, wie gezeigt wurde, mittels der Fourierschen Gleichung für die Wärmeleitung sehr genau errechnen. Der Quellungsverlauf während des Dämpfens ist, solange der Dampfdruck keine Zersetzungserscheinungen bewirkt, vom Druck unabhängig. Für die Zukunft ändern sich die Quellungseigenschaften durch das Dämpfen, und zwar wächst die Quellungsvergütung mit dem Dampfdruck.

Genau untersucht wurde auch die Änderung desE-Moduls, d. h. der Steitheit des Holzes während des Dämpfens, Beim Beginn des Dämpfens wächst die “Erweichungsgeschwindigkeit” von gutem Holz verhältnisgleich der 3. Potenz des absoluten Dampfdruckes, bei schlechtem, von Anfang an nachgiebigem Holz verwischen sich die Unterschiede. Gespannter Dampf ist aber stets wesentlich wirksamer als strömender, jedoch dürften 2 atü mit Rücksicht auf die sonst unvermeidliche Zersetzung die obere zulässige Grenze sein. Entgegen vielfachen Anschauungen ist die Anwesenheit von etwas Kondensat beim Dämpfen nicht schädlich und läßt die Dämpfzeiten verringern, ohne daß die Feuchtigkeit bis zum Erreichen gleicher Erweichung nennenswert erhöht wird. Die absolute Abnahme desE-Moduls beim Dämpfen beruht nur auf der Wirkung der Feuchtigkeitszufuhr. Schichtholz (mit Tegofilm verleimt) verhält sich ähnlich wie gewöhnliches Hartholz. Die Druckfestigkeit des gedämpften und wieder getrockneten Holzes sinkt bei hohen Dampfdrücken zwar mit der Dämpfdauer etwas, jedoch kann praktisch davon abgesehen werden. Unverändert bleibt während des Dämpfens die Bruchschlagarbeit. Von den chemischen Bestandteilen bleiben Zellulose und Pentosan völlig erhalten: eine geringe Abnahme des Liguingehaltes ist wahrscheinlich, wesentlich verringert werden Harz und Fett. Daneben dürften weitere Bestandteile abgebaut werden, worauf auch die Säurebildung im Dampfkondensat hinweist.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Literatur

  1. Bei den Versuchen hat mich Herr Dipl.-Ing. Keylwerth sehr wirksam unterstützt die Holzanalysen führte Frl. G. Just aus.

  2. F. Kollmann, Technologie des Holzes, S. 60 ff. Berlin: Julius Springer 1936.—W. W. Barkas, Recent Work on Moisture in Wood, For. Prod. Res. Spec. Rep. No 4, London 1938.

    Google Scholar 

  3. Nusselt, Z. VDI Bd. 60 (1916) S. 541.

    Google Scholar 

  4. Lewis, Mech. Engng. Bd. 44 (1922) S. 445.

    CAS  Google Scholar 

  5. Vgl. Kollmann, Technologie des Holzes, S. 81., Berlin: Julius Springer.

  6. Eggert, Lehrbuch der physikalischen Chemie, S. 453, 2. Aufl., Leipzig 1920.

  7. F. Kirchhoff, Kolloidchem. Beih. Bd. 6 (1934) S. 1.

    Google Scholar 

  8. Vgl. L. F. Hawley, Wood-liquid relations, U. S. Dept. Agric. Bull. Nr 248, 1931.

  9. m. K.=mit Kondensat.

  10. o. K.=ohne Kondensat.

  11. Nach 110 min.

  12. Nach 100 min.

  13. C. G. Schwalbe und W. Ender, Forstarch. Bd. 10 (1934) S. 83.

    Google Scholar 

  14. O. Graf, Versuche über die Eigenschaften der Hölzer nach der Trocknung, II. Teil, Mitt. Fachausschuß für Holzfragen H. 10, Berlin 1934, III. Teil, H. 19, Berlin 1937.

  15. Vgl. L. M. Pidgeon und O. Maaß, J. Amer. chem. Soc. Bd. 52 (1930) S. 1053.

    Article  CAS  Google Scholar 

  16. Urquhart, J. Textil. Inst. Bd. 18 (1927), T 55…T. 72; s. auch A. J. Stamm, Colloid Chem. of Cellulose Materials, U. S. Dept. Agric. Misc. Publ. No 240, Washington DC, Juni 1936, S. 42ff.

    CAS  Google Scholar 

  17. Vgl. F. Kollmann, Technologie des Holzes, S. 186, Berlin: Julius Springer 1936.

    Google Scholar 

  18. Vgl. F. Kollmann, Technologie des Holzes, S. 534ff. Berlin: Julius Springer.

  19. Das rechnerische Darrgewicht wurde aus dem Gewicht vor dem Versuch unter Annahme einer mittleren Feuchtigkeit vonu=14,8%—bei Probe Nr. 1 bestimmt—abgeleitet.

  20. Vgl. N. Ghelmeziu Holz als Roh- u. Werkstoff Bd. 1 (1938) S. 585.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Mitteilung aus dem Preußischen Holzforschungsinstitut Eberswalde, Mechanisch-Technologische Abteilung.

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Kollmann, F. Vorgänge und Änderungen von Holzeigenschaften beim Dämpfen. Holz als Roh-und Werkstoff 2, 1–11 (1939). https://doi.org/10.1007/BF02603256

Download citation

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF02603256

Navigation