Zusammenfassung
Es konnte festgestellt werden, daß intrakutane Injektionen nicht reizender Lösungen, wie 0,9% ige Kochsalzlösung, bei Ausschluß jeder Schmerzempfindung (tief narkotisiertes Tier) die Erregbarkeit des Vagus gegen faradische Reize für eine gewisse Spanne Zeit deutlich erhöhen. Die gleichen Wirkungen lassen sich auch von anderen Geweben aus erzielen, deren Nervenendigungen, dieselben morphologischen Verhältnisse aufweisen wie die oberen Schichten der Haut: Conjunctiva bulbi und Cornea. Die Annahme scheint daher berechtigt, daß die eigenartige Wirkung intrakutaner Injektionen zum Teil wenigstens mit der besonderen Verzweigung der nervösen Elemente in den von der Injektion betroffenen Hautschichten in ursächlichem Zusammenhange steht. Unsere Befunde zeigen, daß sich von der Haut aus durch Injektion unspezifischer und indifferenter Stoffe Wirkungen auf das parasympathische System auslösen lassen, die den Zusammenhang zwischen Hautreiz und Allgemeinwirkung dem Verständnisse näher bringen.
Literatur
Zeitschr. f. d. ges. exp. Med. 1925, Bd. 44, S. 294.
RA bedeutet Rollenabstand in cm, ++ sehr starke, + starke, ± schwache, — fehlende Vagusreaktion.
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Luithlen, F., Molitor, H. Pharmakologische Untersuchungen über die Wirkung intrakutaner Reize. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 108, 248–254 (1925). https://doi.org/10.1007/BF01862859
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