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Beziehungen zwischen Körperbau und Lebensweise bei Blenniidae (Pisces) aus dem Roten Meer. I. Äußere morphologie

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Abstract

The external morphology of 5 species of salariin Blenniidae has been examined. Differences have been established between Salarias fasciatus living in the sublittoral, Antennablennius hypenetes, Istiblennius edentulus and I. flaviumbrinus inhabiting the eulittoral zone, and, especially, Alticus kirkii living on steep rocks of the supralittoral zone. The rays of the anal and (partly) pectoral fins terminate in little hooks; these are most pronounced in A. kirkii and least developed in S. jasciatus. The pelvic fins are short and broad in A. kirkii, but long and slender in the other 4 species. These structures make it possible to cling to uneven substrates. Fins are protected from rough rocks by a well developed cuticula; this is thickest in A. kirkii. Respiratory organs, adapted to function on land, have been discovered in the form of cutaneous blood vessels on the heads and the bodies of A. kirkii, and (less numerous and less developed) in I. edentulus and I. flaviumbrinus. Sensory organs have become specialized in A. kirkii; the eyes protude from the head, and the lateral line is reduced to a small relict. S. fasciatus and A. kirkii must be regarded as terminal representatives of a sequence of development which followed a trend toward the amphibian way of life.

Zusammenfassung

  1. 1.

    Fünf Arten von salariinen Blenniidae (Pisces) wurden hinsichtlich ihrer äußeren Morphologie untersucht und die Ergebnisse in Beziehung zur Lebensweise der jeweiligen Form gesetzt.

  2. 2.

    Von den untersuchten Arten lebt Salarias fasciatus im Sublitoral, Antennablennius hypenetes, Istiblennius flaviumbrinus und I. edentulus im eulitoralen Gezeitenbereich und Alticus kirkii im Supralitoral; alle diese Arten bewohnen felsige Substrate und weiden von diesen den feinen Algenbewuchs ab.

  3. 3.

    Die äußeren morphologischen Anpassungen an die jeweilige Lebensweise können nach 4 Hauptfunktionen geordnet werden: (a) fortbewegung und Festklammern. Die unteren Strahlen der Pectoralia sowie alle gegliederten Analis-Strahlen laufen zu kleinen Häkchen aus. Diese sind bei A. kirkii am kräftigsten, bei S. fasciatus am schwächsten ausgebildet; die anderen Arten nehmen in dieser Hinsicht cine Zwischenstellung ein. Die Zahl der zu Häkchen auslaufenden Pectoralia-Strahlen schwankt zwischen 4 (A. kirkii) und 2 (S. fasciatus). Die Ventralia, deren 4 Strahlen sich auf 2 Teilflossen verteilen, sind bei A. kirkii kurz und breit, bei den anderen 4 Arten aber lang und schlank. Diese Strukturen dienen dem Festhalten an Unebenheiten des Substrats; sie sind bei A. kirkii am besten an diese Aufgabe angepaßt und können von dieser Art sogar zum Klettern an Land verwendet werden. (b) Schutz der Flossen. Die Flossen werden an den Stellen, an denen sie sehr intensiv mit rauhem Substrat in Berührung kommen, von einer Culticula geschützt. Die Cuticula ist besonders dick an den Ventralia, den unteren Pectoralia-Strahlen und an den Spitzen der Analis-Strahlen von A. kirkii, schwächer bei den eulitoralen Formen; bei S. fasciatus ist sie nicht wahrnehmbar. (c) Gasaustausch. Atmungsorgane, die ihre Funktion auf dem Land erfüllen können, wurden in Form von Hautblutgefäßen am Kopf und Körper von A. kirkii, I. edentulus und I. flaviumbrinus entdeckt; bei A. kirkii sind diese am zahlreichsten und stärksten entwickelt. Parallel zur Entwicklung dieser Organe muß bei A. kirkii die Verhaltensweise des “Wälzens” (Magnus, 1966) entstanden sein, die es dem Fisch an Land ermöglicht, die Haut für längere Zeit feucht zu halten. (d) Reizaufnahme. Die Leistung der Sinnesorgane kann nach ihrem äußeren Bau am wenigsten beurteilt werden; es gibt jedoch einige auffallende Unterschiede. Bei A. kirkii fallen die aus dem Kopfprofil hervortretenden Augen auf, die eine Orientierung nach allen Richtungen ermöglichen. Die Seitenlinie von A. kirkii ist bis auf geringe Reste reduziert, während sie bei dem submers lebenden s. fasciatus eine normale Ausbilding erfährt; die anderen 3 Arten nehmen eine Zwischenstellung ein. Die Kopfporen werden bei allen 5 Arten in identischer Weise ausgebildet.

  4. 4.

    Es wird angenommen, daß S. fasciatus und A. kirkii repräsentative Endglieder einer Entwicklungsreihe sind, die in einer konstruktiven Evolution zu der amphibischen Lebensweise hinführte.

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Zander, C.D. Beziehungen zwischen Körperbau und Lebensweise bei Blenniidae (Pisces) aus dem Roten Meer. I. Äußere morphologie. Mar. Biol. 13, 238–246 (1972). https://doi.org/10.1007/BF00391381

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