Abstract
The shrimp Tuleariocaris sansibarica and the fish Siphamia permutata live between the spines of the sea urchin Diadema setosum. Visual attration is important in maintaining this association. The spines of the sea urchin act as an optical stimulus for shrimp and fish. The specific optical stimuli which the shrimp (Fricke and Hentschel, 1971) and the fish perceive during their stay with the urchin were investigated and compared. Dummy experiments in the coral reef of the Red Sea (Eilat, Israel) have shown that the fish is able to distinguish between at least 5 different stimuli patterns: color (black or white), diameter, number, distance between spines, and orbital position. Color is less attractive than number and orbital position; the relations between number and orbital position are nearly linear. The different visual systems of shrimp and fish are capable of selecting similar optical parameters. Slight differences in evaluation of single parameters are understood as adaptive processes to an identical environment.
Zusammenfassung
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1.
Im Roten Meer wurde schwimmtauchen die Partnerchaft des Kardinalfisches Siphamia permutata mit dem Seeigel Diadema setosum untersucht.
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2.
Mit Attrappen wurden die visuellen Merkmale des Seeigels analysiert, die der Fisch beim Aufenthalt auf seinem “Wirt” wahrnimt. Der Fisch bevorzugt dunkle vor hellen Formen.
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3.
S. permutata erkennt den Seeigel nicht an der Form seiner Körperscheibe, sondern an den Stacheln. Die visuellen Parameter der Form Stachelwald wurden einzeln untersucht.
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4.
Dicke Stacheln werden vor dünnen und viele vor wenigen bevorzugt.
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5.
S. permutata kann den Abstand zwischen Stacheln differenziert wahrnehmen und bevorzugt im Wahlversuch den Abstand 1 bis 9 cm gegenüber solchem von 12 bis 19 cm.
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6.
Der Fisch hat eine Spontanpräferenz für senkrechte parallele Stacheln gegenüber Stacheln anderer räumlicher Anordnung.
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7.
Die Bewertung der Parameter Helligkeitswert, Anzahl und räumliche Anordnung wurde untersucht. Anzahl wird vor Helligkeit und räumliche Lage vor Helligkeitswert verrechnet. Die Beziehung der Parameter Anzahl und räumliche Lage ist annähernd linear.
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8.
Die Resultate dieser Freiwasseruntersuchung werden mit Daten einer früheren Arbeit über die Wahrnehmung optischer Reize des Seeigels durch die Garnele Tuleariocaris sansibarica verglichen, die ebenfalls auf D. setosum-Seeigel lebt.
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9.
Die Leistungen der visuellen Systeme der Garnele und des Fisches sind annähernd gleich, obwohl die Sinnesorgane dieser Tiere anatomisch verschieden gebaut sind. Die graduellen Unterschiede in der Bewertung einzelner Reizparameter werden als Adaptationen interpretiert.
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Zitierte literatur
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Communicated by O. Kinne, Hamburg
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Fricke, H.W. Eine Fisch-Seeigel-Partnerschaft. Untersuchungen optischer reizparameter beim formenerkennen. Marine Biology 19, 290–297 (1973). https://doi.org/10.1007/BF00348897
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00348897