Der einfluß von temperaturänderungen auf enzyme der fischmuskulatur. Versuche mit goldorfen Idus idus

Abstract

Succinate respiration and various enzyme activities were measured in the white dorsal muscles of golden orfs (goldcoloured race of Idus idus L.) adapted to different temperatures. Some of the values obtained on enzyme activities measured on successive days revealed significant differences in fish adapted to the same temperature. These differences could not be attributed to variations between experimental groups, nor to disturbances caused by the removal of some fish (Figs. 2 and 3). In adaptation experiments, attention must be paid to diurnal fluctuations in enzyme activity; such fluctuations were especially apparent with isocitrate-dehydrogenase. Season can also influence the level of enzyme activity, possibly through changes in day-length. Succinate respiration of golden orfs adapted to 5°C is about 10% higher than in individuals adapted to 20°C (experimental temperature 25°C). Following reverse adaptation from 20° to 5°C (at the rate of 5C^o/h), the values approach, after fluctuations, those of 5°C individuals. After raising or lowering the adaptation temperature at the rate of 5 or 2 C^o/h), fluctuations in several enzymes appeared initially, as in the abrupt transfers reported by Lehmann (1970a); even if significant, these were, however, not always reproducible. Change in temperature causes a limited phase of increased functional lability.

Zusammenfassung

• 1. Es wurden die Succinatatmung und verschiedene Enzymaktivitäten des weißen Rückenmuskels von Goldorfen (goldgefärbte Zuchtform von Idus idus L.) bestimmt, welche an unterschiedliche Temperaturen adaptiert worden waren.

• 2. Bestimmungen der Enzymaktivitäten an Fischen einer Adaptationstemperatur ergaben an aufeinanderfolgenden Tagen zum Teil signifikant verschiedene Werte. Derartige Unterschiede konnten nicht auf Differenzen zwischen verschiedenen Fischgruppen oder auf Störungen durch das Herausfangen einiger Fische zurückgeführt werden (Abb. 2 und 3).

• 3. Bei Umadaptationsversuchen müssen tagesperiodische Schwankungen der Enzymaktivitäten berücksichtigt werden. Sie traten besonders bei der Isocitrat-Dehydrogenase auf.

• 4. Auch die Jahreszeit kann die Leistungsadaptation der Fermentaktivitäten beeinflussen; dies hängt möglicherweise mit der Tageslänge zusammen.

• 5. Bei der Succinatatmung im Warburgapparat zeigen langfristig an 5°C angepaßte Orfen einen um 10% höheren Wert als an 20°C adaptierte Individuen (Versuchstemperatur 25°C). Bei der Umadaptation von 20° nach 5°C (5 C^o/Std) nähern sich die Werte nach anfänglichen Schwankungen denen der 5°C-Fische.

• 6. Nach einer Steigerung oder Senkung der Adaptationstemperatur (5 bzw. 2 C^o/Std) traten—wie bei den abrupten Umsetzungen von Lehmann (1970a)—bei manchen Fermenten anfängliche Schwankungen auf; diese waren, auch wenn signifikant, nicht immer reproduzierbar. Der Temperaturwechsel hat eine zeitlich begrenzte Phase gesteigerter Labilität zur Folge.