Jedes Jahr sterben allein in den Ländern der Europäischen Union und des Europäischen Wirtschaftsraums über 33.000 Menschen an Infektionen mit multiresistenten Bakterien, wie aus einem Bericht der Europäischen Seuchenbehörde ECDC hervorgeht. Demzufolge würden jährlich genauso viele Menschen an diesen Infektionen sterben wie an Influenza, Tuberkulose und HIV/Aids zusammen.
Die Angaben der ECDC basieren auf Daten des European Antimicrobial Resistance Surveillance Networks (EARS-Net) von 2015. In Deutschland starben in diesem Jahr demnach mehr als 2.300 Menschen an einer Infektion mit multiresistenten Keimen, besonders betroffen waren Kinder unter einem Jahr und Ältere über 65 Jahren. Die Zahl der durch Antibiotika-resistente Keime ausgelösten Todesfälle steigt der ECDC zufolge seit 2007. Zwischen einzelnen Ländern gebe es aber teils erhebliche Unterschiede. Grundsätzlich ist die Situation in Skandinavien besser, in den Ländern Süd- und Südosteuropas eher problematisch, wie die Analyse belegt.
Literatur
- Lancet Infect Dis. 2019;19(1):56–66Google Scholar