Die Grenzen der Repräsentation: Bedeutungsbildung in Terézia Moras Das Ungeheuer
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Abstract
Der Beitrag setzt sich zum Ziel, Repräsentationsprozesse als Bedeutungsbildungsprozesse in Terézia Moras Roman Das Ungeheuer zu untersuchen. Darius Kopp, die Figur, die der Leser im Roman Der einzige Mann auf dem Kontinent kennen gelernt hat, ist im zweiten Teil der geplanten Trilogie auf Reisen. Seine Frau, Flora, ist tot, sie hat Selbstmord begangen, und Darius muss ihre Objektrepräsentanz, wie diese identitätskonstitutiv für ihn geworden ist, umgestalten, da Flora in der äußeren Realität nicht mehr erreichbar ist, sie in ein endgültig inneres Objekt verwandeln. Darius bricht auf, ohne einen genauen Plan, um einen Ort zu finden, wo Floras Asche beigesetzt werden könnte. Der Beitrag geht der Frage nach, ob ihm die schützende Bewahrung des (ehemals) Äußeren im Inneren, also die Repräsentation der toten Flora gelingt. In der Untersuchung wird davon ausgegangen, dass Repräsentation—wie von Jovchelovitch beschrieben (Sandra Jovchelovitch, ,,In Defence of Representations,“ J Theory Soc Behav 2 (1996): 121–135.)—eine Vermittlung zwischen An- und Abwesendem darstellt, eine Beziehung artikuliert, und als eine relational ausgestaltete Bedeutung gefasst werden kann.