Zusammenfassung
Organisationen durchdringen den Alltag moderner Gesellschaften. Um die interne Ordnung und Dynamik von Organisationen zu verstehen, ist es sinnvoll, einen Blick auf die Herstellung, Reproduktion und Veränderung der subjektiven Ordnung von Akteuren sowie die Sinnstrukturen deren Handelns im organisationalen Kontext zu werfen. Aus der Sicht einer interpretativen Organisationssoziologie wird dabei die Konstitution von Sinn in das Zentrum gerückt. Kernüberlegung dabei ist, dass diese Sinnkonstitution sich Beobachtungen und Erfahrungen der Vergangenheit bedient, dabei die Zukunft antizipiert und in der Verarbeitung dieser retrospektiven und prospektiven Sichtweisen in individuelle und kollektive Wissensbestände eindringt. Zum einen erweist sich dabei die Frage als bedeutend, wie die Akteure ihre subjektiven Sinnstrukturen entwickeln. Zum anderen ist es aber ebenso wichtig, jene kollektiven Sinnstrukturen zu erkunden, die sich jenseits subjektiver Intentionen als Regeln identifizieren lassen, welche zum Verständnis organisationaler Handlungszusammenhänge beitragen. Insofern zeigt der Beitrag die Bedeutung kommunikativer Sinngenerierung für das Verstehen organisationaler Prozesse.
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Froschauer, U., Lueger, M. (2015). Prospektive und retrospektive Sinngenerierung. In: Brosziewski, A., Maeder, C., Nentwich, J. (eds) Vom Sinn der Soziologie. Wissen, Kommunikation und Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09094-4_7
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