Zusammenfassung
In den letzten Jahren werden die Bildung und Unterstützung von Eltern verstärkt thematisiert und eine Debatte um Erziehungskompetenzen geführt. Die Thematisierung von Bildung und Erziehung sowie die damit verbundenen Erwartungen und Anforderungen an Eltern und Familien spiegeln in der Regel gesellschaftliche Entwicklungen wider (Hoffmeister 2008). So wird Elternbildung in Zeiten und Epochen virulent, in denen – empirisch oder normativ – von einem starken gesellschaftlichen Wandel (z. B. Wissensgesellschaft, Globalisierung) ausgegangen wird. Einerseits kann es darum gehen, dass sich Eltern angesichts gesellschaftlichen Wandels nicht (mehr) genügend in der Lage fühlen bzw. für fähig gehalten werden, ihre Kinder angemessen auf die gesellschaftlichen Anforderungen vorzubereiten. Aus dieser Perspektive können Unterstützungsangebote der Elternbildung bzw. Familienbildung als Reaktion auf gesellschaftlichen Wandel betrachtet werden. Andererseits kann die Frage nach der Erziehungsfähigkeit auch aus normativer Perspektive gestellt werden, in der es das Ziel von Elternbildung ist, auf gesellschaftliche Entwicklung einzuwirken bzw. Wandel nachhaltig zu initiieren (Hartung/Sahrai 2011).
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Hartung, S. (2012). Familienbildung und Elternbildungsprogramme. In: Bauer, U., Bittlingmayer, U.H., Scherr, A. (eds) Handbuch Bildungs- und Erziehungssoziologie. Bildung und Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18944-4_56
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